Geschichte
Der genaue Zeitpunkt der Entstehung ist nicht überliefert. Funde aus der Stein- und Bronzezeit, Gräber und namenkundliche Belege weisen jedoch auf eine frühe Besiedlung hin. Der Stadtteil „Aign“ ist die älteste Siedlung; dort steht heute noch die romanische Jakobskirche aus dem 11. Jh. Um 900 wurde auf dem gegenüberliegenden Felsen eine neue Burg gebaut, die der Stadt den Namen gab. Der Markt entfaltete sich im Schutz der Burg. Handel und Wirtschaft blühten auf, führte doch auch die alte Handelsstraße von Nürnberg nach Böhmen durch die Stadt. Im 10. Jh. hat die Stadt sogar Münzen geprägt.
Urkundlich erwähnt wird Neunburg erstmals 1017 in einer Schenkungsurkunde Kaiser Heinrichs II. für das von ihm gestiftete Bistum Bamberg. Um 1300 muss die Stadterhebung erfolgt sein. 1261 erwarben die bayerischen Wittelsbacher Neunburg. Von 1354 bis 1558 residierten Wittelsbacher Herzöge und Pfalzgrafen der Pfalz in Neunburg. Seit 1354 ist auch das Gericht belegt. Pfalzgraf Johann, Sohn des deutschen Königs Ruprecht von der Pfalz, auch der Neunburger genannt, gewährte der Stadt wichtige Privilegien. Er gilt als der größte Wohltäter und Förderer der Stadt und war der bedeutendste Fürst. In der Schlacht bei Hiltersried leistete er 1433 den aus Böhmen einfallenden Hussiten erfolgreich Widerstand.
Die Reformationszeit brachte Neunburg einen häufigen Wechsel des Bekenntnisses, aber auch eine Lateinschule.
Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Stadt wechselweise von Schweden und Bayern beherrscht. Die Gegend von Neunburg war Ausgangspunkt für den bayerischen Volksaufstand von 1705 gegen die österreichischen Besetzer. Auch der berüchtigte Pandurenführer Trenck belagerte die Stadt 1742 im Österreichischen Erbfolgekrieg, allerdings vergeblich.
1722 errichteten die Franziskaner in der ehemaligen Reiterkaserne ein Kloster, bauten sich eine Kirche und blieben bis zur Säkularisation im Jahre 1802.
Ansonsten verlor Neunburg die letzten 200 Jahre an Bedeutung; aus der ehemaligen Fürstenstadt wurde ein Provinzstädtchen. Allerdings konnte sich Neunburg als kleine Ämterstadt behaupten.
Erst nach 1945 erwachte die Stadt zu neuem Leben. Neunburg nahm viele Heimatvertriebene auf, so dass neue Wohnviertel entstanden. Seit den 60er Jahren konnte die Stadt erfolgreich mehrere Industriebetriebe ansiedeln. Das Jahr 1972 brachte mit der Gebietsreform einen kleinen Rückschlag, da Neunburg vorm Wald neben dem Landratsamt auch das Amtsgericht verlor. Neunburg hatte eine Hinrichtungsstätte; der Galgenberg hat heute noch seine Benennung; hier wurde das Industriegebiet angesiedelt. Durch Eingemeindungen sowie die Ankurbelung des Fremdenverkehrs und weitere Industrieansiedlungen konnte jedoch ein gewisser Ausgleich geschaffen werden. Die Stadt besitzt heute eine gute Infrastruktur und alle Einrichtungen der Daseinvorsorge, insbesondere ein großzügiges Industriegebiet, Hallen- und Freibad, eine vielseitige Freizeitanlage und viele Sportstätten. Erfolgreich betriebene Altstadtsanierung und Denkmalpflege werten das Ortsbild und die Lebensqualität auf.
Neunburg hat derzeit ca. 8.200 Einwohner und weist eine Gemeindefläche von 110,16 km² auf.
Es ist inmitten einer von der Landwirtschaft geprägten Umgebung ein wirtschaftlicher Versorgungsschwerpunkt mit kleinen und mittleren Betrieben der Branchen Holz, Metall, Betonbau sowie Nahrungsmittel.
Neunburg war bis 1972 Sitz des Landkreises Neunburg vorm Wald.
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