Geschichte
1954 wurde den Niederländischen Antillen vollständige Autonomie in Bezug auf interne Angelegenheiten gewährt. Für Außenpolitik und Verteidigung sind jedoch weiterhin die Niederlande zuständig.
Bis zum Jahr 1986 gehörte die Insel Aruba ebenfalls zum Gebiet der Niederländischen Antillen, noch heute spricht man deshalb von den ABC-Inseln.
Anfang 90er Jahren begann eine Diskussion über die politische Zukunft der Niederländischen Antillen. Manche Politiker auf Curaçao (Namensgeber für den Likör Blue Curaçao) und Sint Maarten, unter diesen auch Mitglieder der damaligen Antillen-Regierung, befürworteten eine Autonomie ("Status aparte") für ihre Inseln nach dem Vorbild von Aruba. In Referenden auf den verschiedenen Inseln sprach sich 1993 und 1994 die Mehrheit der Stimmberechtigten jedoch für den Fortbestand von 'neu strukturierten' Niederländischen Antillen aus. Auf Curaçao z.B. stimmten damals 73,6% für einen Verbleib im Verband der Niederländischen Antillen, 17,9% für Autonomie, 8% für Eingliederung in die Niederlanden (als Provinz oder Gemeinde) und nur 0,5% für vollständige Unabhängigkeit. Auf den anderen Inseln war das Ergebnis vergleichbar, nur auf Sint Maarten war eine große Minderheit von 32% für Autonomie. Die Regierung trat daraufhin zurück.
Nachdem sich die Bevölkerung Sint Maartens in einem neuen Referendum Juni 2000 mit 69% für Autonomie aussprach, begannen erneut Gespräche über die Auflösung der Niederländischen Antillen als politische Einheit. Ein spezieller Beratungsausschuss aus Politikern und Experten empfahl der niederländischen Regierung 2004 die Auflösung des Landes Niederländische Antillen, die Bildung zweier neuer Länder Curaçao und Sint Maarten innerhalb des Königreichs der Niederlande und die Eingliederung der übrigen Inseln Bonaire, Saba und Sint Eustatius in die Niederlande. In neuen Referenden auf den Inseln (außerhalb Sint Maartens) bestätigte die Bevölkerung 2004 und 2005 die Empfehlungen des Ausschuss, nur auf Sint Eustatius stimmte eine Mehrheit weiterhin für einen Fortbestand der Niederländischen Antillen. Ende 2005 erreichten die Inseln Übereinstimmung mit der niederländischen Regierung über die Auflösung der Niederländischen Antillen 2008. Am 11. Oktober 2006 gelangten Bonaire, Saba und Sint Eustatius zu einem Übereinkommen mit den Niederlanden über ihre künftige Rechtslage als 'besondere Gemeinden' der Niederlande.
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