Flagge von Türkei

Türkei

Hauptstadt
Ankara
 
Fläche
779.452 km²
 
Bevölkerung
74.175.000
 
pro km²
95 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
23.11.2024
04:08
 
 
+
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Geschichte

Die antike Stadt Nisibis im oberen Mesopotamien ist seit dem 9. Jahrhundert v. Chr. belegt. Sie gelangte im 2. Jahrhundert n. Chr. unter römische Herrschaft und war in der Spätantike aufgrund der günstigen Lage (und der daraus resultierenden wirtschaftlichen und militärischen Bedeutung) zwischen Rom und dem Sassanidenreich heftig umkämpft. Die Stadt wechselte wiederholt den Besitzer. 298 wurden im Frieden von Nisibis wichtige Teile Nordmesopotamiens römisch, und die Stadt wurde als einer von drei Orten bestimmt, in denen der Handel zwischen den beiden Großmächten stattfinden durfte.

Der Perserkönig Schapur II. belagerte die Stadt im vierten Jahrhundert dreimal vergeblich (338, 346 und 350), doch nach dem gescheiterten Persienfeldzug des Kaisers Julian musste dessen Nachfolger Jovian Nisibis 363 den Sassaniden überlassen (siehe Frieden von 363). Die meisten römischen Einwohner mussten die Stadt verlassen, darunter auch der Kirchenlehrer Ephräm der Syrer; diese Schmach blieb lange unvergessen. Noch über 120 Jahre später sollten die Oströmer die Rückgabe des Ortes verlangen, und im 6. Jahrhundert versuchten kaiserliche Truppen mindestens zweimal (543 und 572) vergeblich, Nisibis zu erobern. 591 gelangte Nisibis wieder unter römischer Kontrolle und war während der Zeit Chosraus II. schwer umkämpft.

Nisibis war seit dem frühen 5. Jahrhundert Sitz eines Metropoliten und wurde später nestorianisch. Die Stadt, die auch ein wichtiges religiöses und – seit dem Umzug der berühmten Schule von Edessa nach Nisibis 489 (siehe Schule von Nisibis) – akademisches Zentrum war, ging 639 oder 640 im Zuge der islamischen Expansion an die Araber verloren und wurde in der Folgezeit, von einigen Episoden abgesehen, von Moslems kontrolliert.

Vermutlich war Nisibis einer der Orte, an denen das Wissen der griechisch-römischen Antike besonders intensiv an die arabischen Eroberer weitergegeben wurde. Seit einem schweren Erdbeben im Jahr 717 verlor die Stadt, die bereits unter dem Wegfall des Grenzhandels zwischen Römern und Persern gelitten hatte, dann stark an Bedeutung.

Nach Persern und Arabern herrschten kurzfristig die Byzantiner und ab 1515 die Osmanen über die Stadt (siehe Nusaybin).

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