Geschichte
Im 11. und 12. Jahrhundert erfolgte die Erschließung bisher nicht genutzter Gebiete in Vorarlberg. In dieser Zeit dürfte auch die Besiedlung der bewaldeten Flussauen zwischen Schellenberg, Ill und Rhein erfolgt sein. Der Ortsname Nofels, abgeleitet vom romanischen Novale = Neurodung, deutet auf die Entstehung des Ortes im Zuge dieser Siedlungstätigkeit in der Gegend hin.
Waren die ersten Nofler noch Romanen, so ließen sich hier in den folgenden Jahrhunderten auch Allemannen und Walser nieder, was Kultur und Sprache veränderte (gesprochen wird ein Alemannischer Dialekt).
Die erste Nennung von Nofels, und zwar als „Noval“, findet sich um 1290 in einem Einkommensverzeichnis (Census in Romano) des Klosters Mehrerau, wonach Zinsen aus dem Romanenland, meist in Naturalien, auch in Altenstadt, Gisingen und Nofels eingehoben wurden.
Die erste Nennung eines Einwohners von Nofels findet sich in einer Urkunde aus dem Jahre 1314, wonach ein Ulricus dco Novelar = Ulrich, genannt der Nofler, eine große Wiese verkauft hatte.
Die Entwicklungsgeschichte der „Vier Örtchen enhalb (jenseits) der Ill“ ist bis ins 20. Jahrhundert geprägt von Zwängen und Nöten aufgrund von Naturgewalten (Ill- und Rhein-Überschwemmungen) sowie mühsamen Bestrebungen nach Eigenständigkeit.
Das Ortsgebiet gehörte seit jeher zur einige Kilometer östlich gelegenen Gemeinde Altenstadt und war Allmende = Gemeingrund, welcher auch von Bauern aus Altenstadt und Feldkirch genutzt wurde. Dies und anderes führte zu jahrhundertelangen Streitigkeiten mit der Muttergemeinde um Nutzung von Weideflächen und Wald sowie Wuhrung (Dammbau) betreffend. Eine Verbesserung erfolgte diesbezüglich - nach Einreichung vieler Klageschriften an Grafen, Vögte und Kaiser - erst im 18. Jahrhundert.
•1514: Altes Nofler Bad (an der Grenze zu Liechtenstein) erstmals erwähnt (Zehnerlibell)
•1540: Furtenbach'scher Edelsitz mit Schlösschen unterhalb der Wart (wo heute die Neue Freschner Straße beginnt) und Weinbergen auf dem Schrägenberg (heute Schregenberg, nördl. Teil des Schellenbergs). Vor 1670 wieder abgebrannt.
•1779: Franzosen-Kriege bringen Not im ganzen Land.
•1854: Erstes „Armenhaus“ im ehemaligen Nofler Bad.
•1882 wird das neuere „Armenhaus“ in der Magdalenastrasse eröffnet, 1972 erfolgt dessen großangelegte Adaptierung, Aufstockung und Einrichtung zum „Alten- und Pflegeheim“. Später in 1996 wird daneben das neue „Haus Nofels“ eröffnet.
•18. bis 20. Jahrhundert: Stetige Zunahme der Überschwemmungen von Ill und Rhein.
•1892: Vollständige Entsiedelung des Weilers Matschels nach Nofels oder Bangs.
•1903: Gesamtes Anwesen des alten Bad Nofels abgebrannt. Eine Sage hingegen erzählt, dass das Bad im Erdboden versunken sei, da am Aschermittwoch, dem Beginn der österlichen Fastenzeit, noch gefeiert und getanzt wurde. Neubau des heutigen Kneipp-Kurhauses näher am Ortskern, wohin das Schwefelwasser von der Quelle durch Leitungen gepumpt wurde.
•1910 und 1927: verheerendste Hochwasser, infolge auch behördlich befohlener Baustopp für Bangs und weitere Umsiedelungen nach Nofels (oder Auswanderungen nach Amerika).
•1927 (mit kriegsbedingter Unterbrechung) bis 1957: Wuhrarbeiten (Dammbau) an Ill und Rhein werden verstärkt, Baumaterial kommt aus dem Nofler Steinbruch (Schregenberg, nordwestl. Ausläufer des Schellenbergs), aber auch das eh schon kleine „Bergle“ in Matschels muss daran glauben und wird etwa zur Hälfte abgetragen.
•1925: Nofels wird (gleichberechtigte) Fraktion der Stadt Feldkirch
•Nach dem 2. Weltkrieg hatte Nofels (heutiges Unternofels) nach mündl. Überlieferung einen Flugplatz der französischen Besatzungsmächte.
•1975: Die alte Ill-Brücke zwischen Gisingen und Nofels von 1922 (vormals über die Frutz) wird durch die heutige Eisenbetonbrücke ersetzt.
•1981: Eröffnung der neuen Volksschule mit Mehrzweckraum und Proberäumen für Gesangs- und Musikverein.
•1984: Eröffnung der „Beschützenden Werkstätte“ der Vorarlberger Lebenshilfe in der ehemaligen Volksschule.
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