Geschichte
Das Gebiet um Nossen fand erstmals 1162 im Zusammenhang mit dem Kloster Altzella Erwähnung. Für 1185 ist ein Herrensitz der Ritter vom Nuzzin nachzuweisen (Rechtsstreit zwischen den Rittern und dem Kloster wird urkundlich erwähnt). 1254 entstand ein Dorf, das 1376 oppidum genannt wurde. Im Jahre 1264 ist eine Kirche in Nossen erwähnt. 1315 gingen Burg und Ort in den Besitz der Bischöfe von Meissen über, 1436 in den Besitz des Klosters Altzella. Nachdem 1540 der Klosterbesitz säkularisiert wurde, wurde die Verwaltung des umfangreichen Amts Nossen auf das hochgelegene Schloss verlegt. 1565 wurde die heutige Kirche nach einem Großbrand mit den Steinen des Klosters gebaut.
Im Jahr 1664 erhielt Nossen das Stadtrecht.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde Nossen regional bedeutsamer Eisenbahnknoten.
•1868 wurden die Eisenbahnlinie von Dresden-Meißen-Nossen-Döbeln-Leipzig
•1873 nach Freiberg (Zellwaldbahn / Bahnstrecke Nossen-Moldau),
•1880 nach Riesa (Bahnstrecke Nossen - Riesa) sowie
•1899 nach Wilsdruff (Wilsdruffer Schmalspurbahnnetz) eröffnet.
Ab 1871 entstanden Leder- und Waagenfabriken und 1896 eine Zelluloidpuppenfabrik.
Unter dem Bürgermeister Dr. Eberle (Amtszeit 1898 – 1919) erfolgte ein wirtschaftlicher Aufschwung. Besondere Verdienste erwarb er sich bei der Durchsetzung der Girokassen - er war 1. Vorsitzender des Sparkassen-Verbandes. In seine Amtszeit fiel auch der Neubau des Rathauses 1914/15.
In den Jahren 1944 und 1945 befand sich in Nossen ein Außenlager des KZ Flossenbürg. Am 6. Mai 1945 gegen 16:00 Uhr wurde die Stadt von der aus Richtung Lommatzsch anrückenden Roten Armee besetzt. Kurz vor ihrem Einmarsch sprengte die Wehrmacht die Eisenbahnbrücke und die Straßenbrücke unterhalb des Schlosses (Pöppelmannbrücke). Die Sprengung der südöstlich gelegenen Autobahnbrücke Siebenlehn konnte hingegen durch Reinhold Ehrlich, den damaligen Wirt des Huthauses (einer Ausflugsgaststätte im Tal unter der Brücke) am 5. Mai 1945 verhindert werden.
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