Geschichte
Nußloch wird im Lorscher Kodex in einer auf den 31. Dezember 766 datierten Urkunde anlässlich der Schenkung eines Weinbergs an das Kloster Lorsch erstmals urkundlich erwähnt. Im hohen Mittelalter bestanden zwei Burgen bei Nußloch mit unterschiedlichen Besitzverhältnissen. Als Besitzer traten u.a. die Herren von Lichtenau und die Herren von Weinsberg auf. 1259 bzw. 1269 ging der Ort von diesen an die Kurpfalz über und gehörte dort zur Kirchheimer Zent. Die Ortsherrschaft lag seit dem 15. Jahrhundert bei den Freiherren von Bettendorf.
Der Ort geriet in die Fehde zwischen den Pfalzgrafen bei Rhein und Kaiser Albrecht I. im Jahr 1301 und war vom Pfälzischen Krieg 1462 betroffen, wurde dafür im Bauernkrieg verschont. Im Dreißigjährigen Krieg soll nahezu die gesamte Bevölkerung dahingerafft worden sein. Das 1249 als Musebach erstmals urkundlich erwähnte Maisbach war von 1648 bis 1653 total entvölkert. Kurfürst Karl Ludwig siedelte ab 1651 Schwaben, Bayern, Tiroler und Schweizer an. Der Ort wurde in den Franzosenkriegen ab dem Ende des 17. Jahrhunderts jedoch nochmals verwüstet.
1803 gelangte Nußloch zu Baden und im 19. Jahrhundert setzte ein gewisser wirtschaftlicher Aufschwung ein. Um 1870 entstanden einige Zigarrenfabriken und der Bergbau, insbesondere die Gewinnung von Gips für das ursprünglich in Nußloch geplante, dann aber 1896 doch in Leimen erbaute Zementwerk, schuf mehrere hundert Arbeitsplätze.
Politisch waren vor dem Ersten Weltkrieg die Nationalliberalen am stärksten, ehe sie von den Sozialdemokraten überflügelt wurden. Während der Weimarer Republik war die KPD zeitweise die einzige Partei im Gemeinderat, ehe das Zentrum und schließlich die NSDAP die meisten Stimmen erhielt.
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