Geschichte
Bereits zur Zeit der Römer wurde der Bözberg als Passübergang zwischen Augusta Raurica und Vindonissa benutzt. Die Römerstrasse verlief damals etwas weiter nördlich als die heutige Hauptstrasse, von Effingen über Oberbözberg nach Stilli, wo sie auf die Strasse nach Vindonissa (Windisch) traf. Im 5. oder 6. Jahrhundert liessen sich die Alamannen nieder und gründeten mehrere Streusiedlungen. Eine dieser Siedlungen wurde direkt an der Römerstrasse errichtet, woraus sich später Oberbözberg entwickelte.
Im Jahr 1189 erfolgte die erste urkundliche Erwähnung von Bozeberch, als Papst Clemens III. Eigentum des Klosters Muri bestätigte. Zu jener Zeit begannen die Habsburger, ihren Herrschaftsbereich auch auf den Bözberg auszudehnen. Im 13. Jahrhundert fassten sie ihre Besitzungen in dieser Gegend im Gericht Bözberg zusammen. Dazu zählten neben den heutigen Gemeinden Ober- und Unterbözberg auch Lauffohr, Linn, Mönthal, Rein, Remigen, Riniken, Rüfenach, Stilli und Villigen. In all diesen Dörfern übten die Habsburger die hohe Gerichtsbarkeit aus, in Mönthal, Remigen und Villigen auch die niedere Gerichtsbarkeit.
Das Gericht wechselte ab 1348 durch Verpfändung mehrmals den Besitzer und kam 1377 schliesslich zur Herrschaft Schenkenberg. Die Herrschaft wurde 1460 durch die Stadt Bern militärisch besetzt und als neue Landvogtei den übrigen Untertanengebieten im Berner Aargau angefügt. 1528 wurde die Reformation eingeführt. 1566 erfolgte die Aufteilung des Gerichts in einen oberen Bezirk mit Bözberg und Linn sowie in einen unteren Bezirk mit den übrigen Dörfern. 1779 wurde eine neue Strasse über den Bözberg mit einer weiter südlich verlaufenden Linienführung eröffnet. Im März 1798 marschierten die Franzosen in die Schweiz ein, entmachteten die «Gnädigen Herren» von Bern und riefen die Helvetische Republik aus. Der Bözberg gehört seither zum Kanton Aargau.
Nach der Mediation von 1803 war Bözberg die flächenmässig grösste Gemeinde des Bezirks Brugg. Doch sie hatte kein eigentliches Zentrum und die einzelnen Siedlungen lagen zum Teil kilometerweit auseinander. Im 19. Jahrhundert gab es mehrere Versuche, die Gemeinde aufzuteilen, wobei die Initiative stets von Oberbözberg ausging, das sich vernachlässigt fühlte. Vier Gesuche in den Jahren 1826, 1836, 1858 und 1870 scheiterten am Widerstand der Kantonsbehörden (1858 war sogar eine Aufteilung in drei Gemeinden vorgesehen). Am 24. September 1872 war der fünfte Anlauf erfolgreich, als das Kantonsparlament des Aargaus die Teilung in zwei Gemeinden beschloss.
Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts blieb Oberbözberg eine reine Bauerngemeinde. Zwischen 1880 und 1950 nahm die Bevölkerungszahl um über 20 Prozent ab. Mit dem Ausbau der nahe gelegenen Bözbergstrasse wandelte sich Oberbözberg allmählich zu einer leicht erreichbaren Wohngemeinde und die Bevölkerungszahl begann wieder leicht zu steigen. Eine rege Bautätigkeit in den 1990er Jahren führte zu einer Zunahme um fast 40 Prozent.
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