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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
22.01.2025
14:46
 
 
+
»
 

Geschichte

Bräunsdorf wurde 1230 erstmals urkundlich erwähnt, doch wird angenommen, dass es bereits vor 1162, im Zuge der zweiten Welle der deutschen Ostkolonisation, als Waldhufendorf begründet worden ist. Der Name Bräunsdorf leitet sich vom für die Besiedlung verantwortlichen Lokator Bruno ab. Das Dorf gehörte ab 1162 zum Gebiet des vom meißnischen Markgrafen Otto dem Reichen gestifteten Zisterzienserklosters Marienzelle, heute Kloster Altzella bei Nossen. Die erste Erwähnung erfolgte im Zusammenhang eines Prozesses des Klosters gegen Theodorich von Vriberch, welcher sich Land unweit des Dorfes ungerechtfertigt angeeignet hatte.

Mit der ersten Blüte des Freiberger Bergbaus kann auch in Bräunsdorf mit Bergbautätigkeit gerechnet werden, die jedoch wahrscheinlich schon mit dem Einfall Adolfs von Nassau 1296 wieder darniederlag. Mit Einführung der Reformation kam Bräunsdorf zum Amt Nossen, wurde jedoch 1552 vom sächsischen Kurfürsten Moritz seinem Kanzler Ulrich von Mordeisen für treue Dienste als Lehen übereignet, doch erst 1555 konnte er es, nach einem Prozess, gemeinsam mit 16 anderen Dörfern, unter Kurfürst August in Besitz nehmen, der es irrtümlicherweise bei seinem Regierungsantritt 1553 an Klosterverwalter Kilian Schmidt verpfändet hatte. Mordeisens Söhne verkaufen Bräunsdorf wiederum 1572 an den Kurfürsten Christian I. und es kam zum Amt Freiberg.

Im Dreißigjährigen Krieg wurde das Dorf bis auf ein Haus vollständig zerstört und bald vom kurfürstlichen Hofrat Berlich, dem bereits Wegefarth gehörte, aufgekauft. 1664 erwarb Romanus Teller Bräunsdorf und führte es zu neuer Blüte. Er erweiterte das Rittergut, das bereits 1651 in Folge des Dreißigjährigen Krieges durch den Zusammenschluss mehrerer wüster Hufen begründet worden war, und förderte maßgeblich den Bergbau, so dass bald 22 Gruben in und um das Dorf entstanden, wobei zwischen 150 bis 550 Mann beschäftigt waren und eine Tiefe von nahezu 300 m erreicht wurde. Ab 1703 entwickelte sich im Striegistal eine reine Bergarbeitersiedlung, das sogenannte Zechendorf. Auf der gegenüberliegenden, westlichen Seite der Großen Striegis entstand zur selben Zeit der Bergort Siegfried mit drei Gruben. 1814 wurden das Bräunsdorfer und das Siegfrieder Revier vereinigt, bis 1864 der gesamte Bergbau stillgelegt wurde.

1808 kaufte die Familie Schubart von Kleefeld das Rittergut, war jedoch schon 1818 gezwungen, es wieder zu versteigern, weshalb es das Königreich Sachsen erwarb und 1824 in ein Landeswaisenhaus umwandelte. Später wurde es ausgebaut und zur Korrektionsanstalt für kriminelle Kinder. Die Aufseher trugen Uniformen und bei Entweichen eines Zöglings wurde eine alte Kanone abgefeuert, um die Flucht anzuzeigen. Von nun an bestimmte die Anstalt das Leben und die Entwicklung des Dorfes und ein dritter Dorfteil, das Heimgelände, entstand abseits der bestehenden Dorfkerne in enger Verbindung zum Rittergut. Nach dem Ersten Weltkrieg wandelte sich der Charakter der Anstalt hin zur Fürsorge und Erziehungsanstalt für Kinder, bis sie 1933 zur Korrektionsanstalt für „asoziale und arbeitsunwillige“ Erwachsene wurde, wobei man in Ver- und Bewahrte unterschied. 1945 wurde die Anstalt zum Jugendwerkhof, ab 1960, bis zur politischen Wende 1989, zum Spezialkinderheim für schwererziehbare Kinder. Nach längerem Leerstand wird das Guts- und Heimgelände derzeit zu einem Konferenz- und Schulungszentrum ausgebaut.

Das Wahrzeichen Bräunsdorfs ist der Wasserturm, der von 1910 bis 1913 im neoromanischen Stil erbaut wurde. Bei guter Sicht kann man von hier aus bis zum Völkerschlachtdenkmal nach Leipzig blicken.

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