Oberschöna
Oberschöna
Oberschöna ist eine seit dem 1. Januar 1997 zusammengeschlossene Gemeinde im Landkreis Freiberg in Sachsen, bestehend aus fünf Dörfern und einer Eisenbahnsiedlung. Hervorgegangen ist der Gemeindeverbund aus einem kommunalen landwirtschaftlichen Rat, beziehungsweise ab 1973, aus dem Gemeindeverwaltungsverband „An der Striegisâ€, dem neben Bräunsdorf, Kleinschirma, Langhennersdorf, Oberschöna und Wegefarth auch Kleinwaltersdorf angehörte.
Oberschöna
Oberschöna
Das Waldhufendorf
Oberschöna liegt 6 km westlich von Freiberg, 6 km westlich von Brand-Erbisdorf und 30 km östlich von Chemnitz in einer Höhenlage von 350 m bis 390 m über NN im Tal der Großen Striegis. Durch den Ort führt die Bundesstraße 173, eine Staatsstraße führt nach Brand-Erbisdorf.
Geografie
Geografie
Das Dorf
Bräunsdorf, mit einer Gemarkungsgröße von 402 ha, liegt an der nördlichen Grenze des Osterzgebirges, im collinen Bereich zwischen 310 m (Striegistal) und 406 m über NN, an der Staatsstraße 205 zwischen Freiberg und Hainichen, die beide 7,5 km entfernt sind. Politisch gehört es zur Gemeinde Oberschöna, kirchlich zum Kirchspiel Langhennersdorf. Als Bodentypen sind überwiegend Braunerden und Pseudogleye aus Löß über Glimmerschiefer (Kambrium) oder Orthogneis (Proterozoikum) anzutreffen, die natürliche Vegetation kennzeichnet sich durch Hainsimsen-Eichen-Buchenwälder und azonale Schlucht- und Schatthangwälder, im Bereich der Großen Striegis, einem Kerbsohlental mit einer Aubreite zwischen 30 und 80 m, durch Schwarzerlen-Bachwälder mit Übergängen zu Traubenkirschen-Erlen-Eschenwälder, die heute teilweise als bachsäumende Galeriewälder in Resten noch erhalten sind. Die heutige Vegetation wird maßgeblich durch die Gemeine Fichte, intensiven Ackerbau und Weidewirtschaft bestimmt. Klimatisch kann der Ort in die unteren feuchten Berglagen mit einer Jahresmitteltemper
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Geschichte
Geschichte
Bräunsdorf wurde 1230 erstmals urkundlich erwähnt, doch wird angenommen, dass es bereits vor 1162, im Zuge der zweiten Welle der deutschen Ostkolonisation, als Waldhufendorf begründet worden ist. Der Name Bräunsdorf leitet sich vom für die Besiedlung verantwortlichen Lokator Bruno ab. Das Dorf gehörte ab 1162 zum Gebiet des vom meißnischen Markgrafen Otto dem Reichen gestifteten Zisterzienserklosters Marienzelle, heute Kloster Altzella bei Nossen. Die erste Erwähnung erfolgte im Zusammenhang eines Prozesses des Klosters gegen Theodorich von Vriberch, welcher sich Land unweit des Dorfes ungerechtfertigt angeeignet hatte.
Mit der ersten Blüte des Freiberger Bergbaus kann auch in Bräunsdorf mit Bergbautätigkeit gerechnet werden, die jedoch wahrscheinlich schon mit dem Einfall Adolfs von Nassau 1296 wieder darniederlag. Mit Einführung der Reformation kam Bräunsdorf zum Amt Nossen, wurde jedoch 1552 vom sächsischen Kurfürsten Moritz seinem Kanzler Ulrich von Mordeisen für treue Dienste als Lehen übereignet, doch erst 1555 konnte er es, nach einem Prozess, gemeinsam mit 16 anderen Dörfern, u
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Geschichte
Geschichte
Das 1224 erstmals urkundlich erwähnte Waldhufendorf Kleinschirma erstreckt sich in west-östlicher Richtung über etwa 2 km im Tal des Schirmbaches, einem Nebenfluss der Großen Striegis in einer Höhenlage von ca. 395 m bis 425 m über NN. Südlich des Ortes verlaufen die Bundesstraße 173 (bis 1938 durch den Ort) und die Sachsen-Franken-Magistrale der Eisenbahn mit einem Haltepunkt (1869 erbaut) etwas außerhalb des Ortes. Außerdem verfügt der Ort über Busverbindungen nach Freiberg, Chemnitz, Oederan. Wirtschaftlich gibt es im Ort neben Dienstleistungen und Tourismus ein Unternehmen der Metallgießerei.
Der Schirmbach entspringt heute einem früheren Zufluss etwa 1,5 km nordwestlich der ursprünglichen Quelle im mittleren Hospitalwald, in 450 m Höhe. Der Schirmbach hat sich von Kleinschirma aus, auf etwa 5 km Länge, ein Tal im Gneis geschaffen, das sich allmählich von 20 auf 40 m vertieft und im jetzigen Wegefarth bei 340 m über NN in die große Striegis mündet.
Die Siedlungen im Bereich des jetzigen Gebietes von Kleinschirma liegen am Fuße des Erzgebirges
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Geschichte
Geschichte
Das Waldhufendorf
Langhennersdorf liegt 8 km nordwestlich von Freiberg, 3 km südwestlich von Großschirma, 9 km östlich von Hainichen und 5 km nördlich von Oberschöna in einem Seitental der Großen Striegis, das vom Berzebach durchflossen wird, in einer gerundeten Höhenlage von 325 m bis 380 m über NN. Das Dorf ist über Jahrhunderte größtenteils landwirtschaftlich geprägt. Zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert ging Silberbergbau um. Über Staatsstraßen ist es mit Großschirma, Freiberg und Hainichen verbunden. Östlich befindet sich ein Sonderlandeplatz.
Langhennersdorf wurde 1160 durch Otto den Reichen gegründet und gehörte damit bis 1540 zum Kloster Altzella bei Nossen. Um 1587 ist es ein Amtsdorf. Im Dreißigjährigen Krieg musste es durch Krankheiten und marodierende Truppen große Menschenverluste hinnehmen. Das Dorf, welches auch das Zentrum des Kirchspieles Langhennersdorf ist, hat eine architektonisch bedeutsame Kirche mit einer Orgel, die von Zacharias Hildebrandt, unter der Aufsicht von Gottfried Silbermann erbaut wurde.
Geschichte
Geschichte
Wegefarth ist ebenfalls ein Waldhufendorf im Tal der Großen Striegis, in einer Höhenlage zwischen 335 m und 355 m über NN, mit einer Gemarkungsgröße von 791 ha, und wahrscheinlich vor 1162 begründet. 1292 wurde es erstmals urkundlich erwähnt, doch scheint es auch schon früher eine bedeutende Rolle als Befestigungsanlage zum Schutze einer Furt über die Große Striegis, am Wege zwischen der Sachsenburg und Freiberg, eingenommen zu haben. Wegefarth wurde über die Jahrhundert besonders durch das Rittergut bestimmt, welches neben Land- und Forstwirtschaft auch Gewerbebetriebe umfasste, so u.a. eine Baumwollspinnerei. Bergbau wurde nur in geringem Umfang betrieben. 1951 wurde Wegefarth mit Oberschöna zu Oberschöna-Wegefarth zusammengeschlossen und ging 1997 als Ortsteil in der Gemeinde Oberschöna auf.
Kultur
Kultur
Das heutige kulturelle Leben Bräunsdorfs wird überwiegend durch ein breites Vereinswesen bestimmt, so existiert ein Erzgebirgszweigverein des Erzgebirgsvereins, gegründet 1905 und reaktiviert im Jahr 2001, der landeskulturelle Ziele, wie das Ausschildern und Pflegen von Wanderwegen, heimatgeschichtliche Vorträge, sowie das beleben von Volkskunst verfolgt. Darüber hinaus gibt es seit 1930 den Imkerverein „Striegistal“, seit 1964 den Kaninchen- und Geflügelzüchterverein Bräunsdorf und seit 1893 den , Sportverein „Einheit“ Bräunsdorf. Außerdem besteht seit 1886 eine Freiwillige Feuerwehr, mit derzeit 58 Mitgliedern, und eine Ortsgruppe der Volkssolidarität.
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