Geschichte
Der Kirchhügel ist wohl der Ort der frühesten Besiedlung des heutigen Stadtgebiets von Winterthur, man darf annehmen dass sich dort schon gegen Ende der Eiszeit Menschen niedergelassen haben. Der Kirchhügel bildete auch den Kern der römischen Siedlung Vitudurum. In Vitudurum gab es unter anderem einen Tempel, eine Kaserne sowie laut einer Inschriftentafel ab 294 n.Chr. ein römisches Kastell, um den Ort vor Germanneneinfällen zu schützen. Archäologische Ausgrabungen zeugen ausgiebig von der römischen Vergangenheit, die für die Kantonsärchologie einer der wichtigsten Fundstellen im Kanton ist. Um ca. 400 n.Chr. fand die römische Siedlung wohl ihr jähes Ende mit dem Abzug der Römer aus diesem Gebiet.
Oberwinterthur wurde dann wieder 843 als Venterdura und 856 als Winterduro erwähnt. Um 919 wird "Oberunwinterthur" ein weiteres mal urkundlich erwähnt, dann musste "Niederwinterthur", das der heutigen Altstadt entspricht, den Zehnten an die Kirche Oberwinterthur (die auf dem ehemaligen römischen Tempel errichtet ist) verrichten. Es dürfte dazumals eine Konkurrenzsituation zwischen den beiden Orten Oberwinterthur und Niederwinterthur bzw. Winterthur bestanden haben. Die Vormachtstellung gegenüber Niederwinterthur verlor Oberwinterthur jedoch spätestens mit dem Machtgewinn der Kyburger die Winterthur zu ihrer Hauptstadt machten. Aus dieser Zeit existiert noch eine kleine "Turmburg", das heutige Hohlandhaus.
Oberwinterthur war dann lange bis zur Industrialisierung ein einfaches Rebbauerndorf, das neben Weinbau noch Ackerbau und Viehzucht betrieb. 1849 entstand mit Maschinenfabrik, Baumwollzwirnerei und -färberei Jakob Jaeggli, die 1975/76 nach Rikon verlegt wurde, der erste Industriebetrieb. Es folgten etliche andere Firmen, unter anderem auch eine Zweigstelle der Sulzer, die auch durch die neu erbauten Bahnlinien in Oberwinterthur (1960 nach Romanshorn, 1975 die Tösstalbahn sowie die Nationalbahn) begünstigt wurden. Die politische Gemeinde Oberwinterthur umfasste vor der Eingemeindung die Zivilgemeinden Grundhof, Hegi , Reutlingen, Ricketwil, Stadel und Zinzikon. 1922 wurde Oberwinterthur schliesslich nach einer vorangegangener Volksabstimmung mit den anderen Vororten in die Stadt Winterthur eingemeindet.
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