Geschichte
Oebisfelde wird zwischen 1014 bis 1073 als Ysfelde erstmals urkundlich genannt. Zu dieser Zeit handelte es sich noch um ein Dorf. 1226 wird von einem Wolbertus de Ousfelde berichtet, 1263 ist die Rede von einem castrum (Burg). In dieser Zeit wird auch die planmäßige Stadtanlage vermutet.
Später hatte die Stadt unter kriegerischen Ereignissen zu leiden, 1547 wurde sie im Schmalkaldischen Krieg mehrfach verwüstet, während des Dreißigjährigen Krieges zogen sich die Bewohner häufig auf verborgene Horste ins Drömlings-Dickicht zurück. Seit 1680 war Oebisfelde als sogenannte Immediatstadt direkt dem brandenburg-preußischen Herzogtum Magdeburg unterstellt und lag bis 1807 im Holzkreis.
Gegen Endes des Zweiten Weltkrieges wurde ein Güterzug mit Häftlingen des KZ Neuengamme drei Tage lang auf einem Nebengleis des Bahnhofs Buchhorst abgestellt. In dieser Zeit verstarben mindestens 53 der Todgeweihten, wurden zunächst im Wald verscharrt, bevor sie in Einzelgräbern auf einem Ehrenfriedhof begraben wurden.
Mit dem Aufkommen der Eisenbahn in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wuchs die Bedeutung Oebisfeldes, da es zum Bahnknotenpunkt wurde. Bis 1945 gab es vom Bahnhof Oebisfelde aus sieben Richtungen, in die Züge fuhren: die Lehrter Bahn nach Wolfsburg–Hannover, Wittingen, Salzwedel, die Lehrter Bahn nach Stendal–Berlin, (Neu-)Haldensleben–Magdeburg, Weferlingen sowie Schandelah–Braunschweig. Nach dem Ende des zweiten Weltkriegs wurden drei der vier grenzüberschreitenden Strecken stillgelegt. Die Lehrter Bahn Richtung Westen blieb für Interzonenzüge geöffnet, und Oebisfelde wurde zum Grenzbahnhof mit umfangreichem Personal. Seit September 2002 ist darüber hinaus die Strecke nach Salzwedel stillgelegt, so dass noch drei Strecken von Oebisfelde ausgehen. Die Züge der Schnellfahrstrecke Hannover–Berlin passieren Oebisfelde mit hoher Geschwindigkeit, das Empfangsgebäude des Bahnhofs ist geschlossen.
Oebisfelde gehört seit dem 1. Juli 2007 zum Landkreis Börde. Bis zum 30. Juni 2007 gehörte es zum Ohrekreis, während es Jahrhunderte lang als Teil der Altmark galt. Mit der Auflösung des Kreises Klötze Mitte der 1990er Jahre wäre Oebisfelde Teil des Altmarkkreises Salzwedel geworden. Der Stadtrat entschied jedoch, dass Oebisfelde in den damaligen Ohrekreis, dessen Kreisstadt Haldensleben näher an Oebisfelde liegt, eingegliedert werden sollte.
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