Geschichte
Die ersten Siedlungsspuren stammen aus der Jungsteinzeit vor etwa 4000 Jahren und wurden auf dem «Hölzli» entdeckt. Während der Römerzeit gab es hier zahlreiche Landhäuser und Einzelhöfe; die Stadt Augusta Raurica lag nur wenige Kilometer entfernt. Die Alamannen siedelten sich hier ungefähr im 8. oder 9. Jahrhundert an. Die erste urkundliche Erwähnung von Olsperg erfolgte im Jahr 1236 im Zusammenhang mit der Gründung des Zisterzienserklosters Hortus Dei, dem heutigen Stift Olsberg, das die Geschicke des Dorfes während mehr als fünfhundert Jahren prägte.
Während des Mittelalters verlief die Grenze zwischen dem Frickgau und dem Sisgau dem Violenbach entlang. Der grössere Dorfteil im Frickgau gelangte im 10. Jahrhundert zur Grafschaft Rheinfelden, danach im 13. Jahrhundert in den Besitz der Habsburger. Der kleinere Dorfteil im Sisgau gelangte 1461 in den Besitz der Stadt Basel, war bis 1860 eine eigenständige Gemeinde und wurde dann mit Arisdorf fusioniert.
Die Habsburger verpfändeten nach dem Waldshuterkrieg von 1468 das gesamte Fricktal an Burgund. Als die Burgunder von den Eidgenossen während der Burgunderkriege vernichtend geschlagen worden waren, kam Hellikon 1477 wieder unter österreichische Herrschaft. Nach der Reichsreform des österreichischen Kaisers Maximilian I. im Jahr 1491 gehörte Olsberg zu Vorderösterreich und lag in der Landschaft Möhlinbach, einer untergeordneten Verwaltungseinheit der Kameralherrschaft Rheinfelden. 1525, während des Bauernkriegs, wurde das Kloster von den Bewohnern Olsbergs und mehrerer Nachbardörfer geplündert und blieb in der Folge bis 1558 verwaist.
Während des 17. Jahrhunderts gab es kaum längere Friedenszeiten. Der Rappenkrieg, ein Bauernaufstand, dauerte von 1612 bis 1614. Der Dreissigjährige Krieg, der zwischen 1633 und 1638 auch das Fricktal erfasste, warf Olsberg in seiner wirtschaftlichen Entwicklung zurück. Schwedische Truppen plünderten 1632 zweimal das Kloster und suchten auch das Dorf heim. Auch während des Pfälzer Erbfolgekriegs (1688-1697) zogen fremde Truppen durch die Region.
1797 wurde das Fricktal nach dem Frieden von Campo Formio ein französisches Protektorat. Während des Zweiten Koalitionskriegs verlief hier die Frontlinie zwischen den Armeen Frankreichs und Österreichs. Am 20. Februar 1802 wurde Olsberg eine Gemeinde im Distrikt Rheinfelden des Kantons Fricktal, der sich im August der Helvetischen Republik anschloss. Seit dem 19. Februar 1803 gehört die Gemeinde zum Kanton Aargau.
Nachdem das Kloster bereits 1790 in ein weltliches Damenstift umgewandelt worden war, hob der neu gegründete Kanton Aargau im Jahr 1803 das Kloster endgültig auf und richtete eine höhere Bildungsanstalt für Frauen ein, was damals als sehr fortschrittlich galt. 1846 wurde eine Erziehungsanstalt eingerichtet, die in modernisierter Form bis heute besteht. Zwischen 1900 und 1970 nahm die Bevölkerungszahl Olsbergs um über einen Fünftel ab. Doch dann wandelte sich das Dorf in zunehmendem Masse zu einer beliebten Wohngemeinde, da immer mehr Menschen aus der Region Basel hierher zogen.
Basierend auf dem Artikel Olsberg AG der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
Quelle | Autoren und Artikelversionen