Geschichte
Die Geschichte Varadinums beginnt mit der Gründung einer Siedlung Salca durch die Römer. Ladislaus I. von Ungarn machte die Stadt 1080 zum römisch-katholischen Bischofssitz. Urkundlich erwähnt wird Stadt im Jahr 1113 in einer Urkunde der Benediktiner-Abtei Zobor, in der ein Bischof Syxtus Varadiensis (Sixtus aus Oradea) genannt wird.
Am 24. Februar 1538 wurde hier der Friede von Großwardein zwischen Ferdinand I. von Österreich und Johann Zápolya geschlossen. Die Stadt war kaiserlich und nur vorübergehend an Siebenbürgen gekommen. 1598 wurde sie vergebens von den Türken belagert, 1663 aber eingenommen und ihnen im Frieden von Vasvár völlig überlassen. Erst 1692 fiel sie wieder an Ungarn. Als in den Jahren 1848-49 die ungarische Regierung nach Debrecen flüchtete, wurden Archive, Banknotenpresse etc. nach Oradea gebracht.
Die Stadt erlebte insbesondere am Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts einen großen wirtschaftlichen Aufschwung, nicht zuletzt dank ihrer emsigen, talentierten und relativ zahlreichen jüdischen Einwohnerschaft, die kurz vor dem Zweiten Weltkrieg fast ein Drittel der damals 100.000 Einwohner stellte. Noch heute zeugen prachtvolle, teilweise heruntergekommene Jugendstilpaläste von der glorreichen Vergangenheit.
Oradea war um 1890 Sitz des ungarischen Komitats Bihar und Knotenpunkt von sieben Bahnlinien. Die Stadt hatte damals 17 Kirchen und sechs Klöster, darunter zwei Kathedralen, zwei bischöfliche Palais, ferner Domherrenhäuser und viele prächtige öffentliche und private Gebäude (ein Theater und Rathaus wurden um 1890 neu erbaut, 1892 wurde ein St.-Ladislaus-Monument enthüllt). Die Einwohner (um 1890: 38.557) waren meist Magyaren, außerdem 2.527 Rumänen, gehörten verschiedenen Religionen an: römisch-katholisch 12.030, reformiert 10.880, Israeliten 10.115.
Nach dem Ersten Weltkrieg musste Ungarn im Vertrag von Trianon das Kreischgebiet und damit auch Oradea an das neue Groß-Rumänien abtreten. Durch den Zweiten Wiener Schiedsspruch fiel Oradea 1940 an Ungarn zurück. Schon am 12. Oktober 1944 wurde die Stadt durch rumänische und sowjetische Truppen eingenommen und gehört seither wieder zum rumänischen Staatsgebiet.
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