Geschichte
Der Name „Wüste“ erinnert an die ursprüngliche landschaftliche Beschaffenheit des heutigen Stadtteils: Dort befand sich früher ein eiszeitlich gebildetes Niedermoor, das „wöst“ (plattdeutsch: unbewohnbar) war. Im 18. Jahrhundert sollte das Gebiet für die Viehwirtschaft genutzt werden, allerdings war dieses aufgrund seiner Beschaffenheit dafür wenig geeignet. Auch der Ausbau des Pappelgrabens führte nicht zur Trockenlegung. Mit dem Ende des Festungsgebots der Stadt Osnabrück im Jahre 1843 stieg der Bedarf an Grundstücken. So begann die großflächige Trockenlegung der Wüste mit Erdmassen der alten Wälle und Stadtmauern. Von Beginn des 20. Jahrhunderts bis in die 1960er Jahre wurde dafür auch Hausmüll, Schutt, Schlacken und Aschen verwendet.
Zu Beginn der 1990er Jahre wurden bei Bauarbeiten Schadstoffe entdeckt. Untersuchungen ergaben eine Belastung des Bodens auf einer Fläche von rund 270 Hektar mit PAK, Blei, Cadmium, Barium, Kupfer und Zink. Bei 218 von rund untersuchten 1.700 Wohngrundstücken lag eine Überschreitung des Prüfwertes der Bundesbodenschutzverordnung vor. Daher gilt der Stadtteil Wüste als eine der größten, bekannt gewordenen bewohnten Altlastflächen in Deutschland. Von 2006 bis 2008 fand in drei Bauabschnitten die Sanierung von über 70 Grundstücken statt. Die Kosten hierfür übernahm die Stadt Osnabrück, die Grundstückeigentümer mussten einzig für die Wiederherstellung ihrer Gärten aufkommen.
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