Geschichte
Eine Fernhandelsstraße durchquerte die Hase an einer Furt, durch die auch die Ochsen der Bauern getrieben wurden. Später wurde an nahe gelegener Stelle eine Brücke gebaut. Der Name entstand dabei aus einer Verbindung der niederdeutschen Wörter „Ossen“ (Ochse) und „Brügge“ (Brücke) als "Ossenbrügge", das im hochdeutschen zu Osnabrück wurde. Nach einer anderen Deutung soll sich der Name vom germanischen Namen der Hase herleiten, germanisch "Osna" oder "Osen", mit Bezug zu den Asen – und damit vielleicht Brücke der Asen, Brücke zu den Asen oder einfach Brücke über die Hase (Osna).Osnabrück entwickelte sich als Markt um den 780 von Karl dem Großen gegründeten Bischofssitz. Im Jahre 804 soll Karl der Große auch das Carolinum gegründet haben, was mit diesem Datum eines der ältesten Gymnasien wäre; die Urkunde, die dies belegen soll, ist aber möglicherweise eine frühmittelalterliche Fälschung. Im Alten Reich gehörte Osnabrück bis 1803 zum gleichnamigen Hochstift. Die älteste Stadtverfassung, die Sate, stammt von 1348. In ihrer Tradition wird noch heute der Handgiftentag gefeiert. Zur Zeit der ersten Stadtverfassung entstanden auch die Laischaften, von denen die Heger Laischaft und die Herrenteichslaischaft bis heute existieren.
Schwerpunkte der Hexenverfolgungen in Osnabrück lagen zwischen 1561 und 1639. 1582 in der Regierungszeit des Bürgermeisters Hammacher (1565–1588) wurden 163 Frauen als angebliche Hexen hingerichtet, die meisten verbrannt. Unter dem Bürgermeister Dr. Pelster fanden 1636–1639 mehr als 40 Frauen als Hexen den Tod. Insgesamt wurden 276 Frauen und zwei Männer in Hexenprozessen wegen Zauberei hingerichtet. Der Einsatz des evangelischen Pfarrers von St. Marien, Gerhard Grave, Stadtsuperintendent, gegen die vom evangelisch dominierten Stadtrat durchgeführten Hexenprozesse, hatte seine spätere Vertreibung aus der Stadt zur Folge.
Die 1632 gegründete und aus dem Gymnasium Carolinum hervorgegangene Jesuitenuniversität wurde 1633 von der schwedischen Regentschaft des Hochstifts Osnabrück aufgelöst; die Universitätsgründung von 1973 berief sich u.a. mit der Übernahme des Universitätswappens auf die Universität der Gegenreformation. 1643–1648 wurde hier und in Münster der Westfälische Friede ausgehandelt. In dieser Zeit bemühte sich die Stadt vergeblich mehrfach um den Status einer reichsfreien Stadt. Die Regelung „Cuius regio, eius religio“ wurde in Osnabrück als Sonderfall gehandhabt. Bis zur Säkularisierung wechselte jeweils nach dem Tode des Amtsinhabers die Konfessionszugehörigkeit des Fürstbischofs (geregelt in der so genannten „Capitulatio Perpetua“ von 1650). Somit lösten sich katholische und evangelische Fürstbischöfe (aus dem Haus Braunschweig-Lüneburg) als Herrscher ab. Die Konfessionszugehörigkeit der Untertanen blieb davon unberührt. Das Hochstift Osnabrück wurde damit der erste konfessionell-paritätische Staat auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands.
Mit der Aufhebung der geistlichen Territorien durch den Reichsdeputationshauptschluss von 1803 und dem Übergang des Hochstifts zum Fürstentum Osnabrück kam auch die Stadt an das Kurfürstentum Hannover, wurde jedoch noch im selben Jahr von französischen Truppen besetzt. 1806 gehörte Osnabrück für kurze Zeit zum Königreich Preußen. 1807 kam die Stadt an das neu gegründete Königreich Westphalen und am 10. Dezember 1810 zum Kaiserreich Frankreich. 1815 wurde es schließlich erneut Teil von Hannover. Am 18. Juni 1815 nahmen etwa 400 Osnabrücker Soldaten an der Schlacht bei Waterloo teil. Zu Ehren dieser Krieger stiftete Gerhard Friedrich von Gülich das Heger Tor mit der Inschrift: „Den Osnabrückischen Kriegern, die bei Waterloo den 18. Juni 1815 deutschen Muth bewiesen, widmet dieses Denkmal G. F. v. Gülich D.R.D.R.“.
Mit dem Königreich Hannover kam Osnabrück 1866 zum Königreich Preußen und wurde 1885 Sitz des Regierungsbezirks Osnabrück. Diesen Status verlor es erst 1977 bei der Gebietsreform, als der Regierungsbezirk Weser-Ems geschaffen wurde, für den Oldenburg als Sitz bestimmt wurde, wobei jedoch in Osnabrück eine Außenstelle der Bezirksregierung verblieb. 2004 wurde der Regierungsbezirk Weser-Ems aufgelöst.
Ferner ist die Stadt Osnabrück der Sitz des Landkreises Osnabrück.
Während des Zweiten Weltkrieges wurde die Stadt Osnabrück insgesamt 79 Mal durch alliierte Luftstreitkräfte angegriffen.
Der erste größere Angriff der britischen moral bombing Offensive erfolgte am 20 Juni 1942, hierbei wurden 9.000 Phosphor- und Elektron-Thermitstabbrandbomben über der Altstadt abgeworfen. Ein weiterer schwerer Luftangriff erfolgte am 6. Oktober 1942 durch die britische Royal Air Force. Hierbei wurden 11.000 Spreng- und Brandbomben über der südlichen Altstadt abgeworfen.
Die meisten Todesopfer gab es während eines amerikanischen Tagesangriffs auf den Stadtteil Schinkel mit 241 Menschen.
Ein weiterer schwerer Angriff erfolgte am 13. September 1944. Hierbei wurde durch 2171 Sprengbomben und 181.000 Brandbomben ein Feuersturm in der Altstadt entfacht, dem die meisten historischen Gebäude zum Opfer fielen.
Einen Monat später, am 13. Oktober 1944, erfolgte ein weiterer Angriff mit 16.000 Brandbomben und 2.616 Sprengbomben über den bis dahin noch nicht zerstörten Stadtteilen Osnabrücks. Am 25. März 1945, kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges, wurden die noch stehenden Gebäude in der Altstadt nochmals Ziel eines schweren Luftangriffes durch britische Bomber mit vielen Opfern. Der bislang unbeschädigte Teil der Altstadt wurde dabei nahezu vollständig zerstört. Insgesamt wurde das Stadtgebiet zu mehr als 65 Prozent zerstört; am stärksten betroffen war mit 94 Prozent die mittelalterliche Altstadt. Nach Kriegsende sah der Bakker-Schut-Plan eine Annexion der Stadt durch die Niederlande vor, die jedoch aufgrund des Widerstandes der USA und Großbritanniens nicht erfolgte.
Auch heute gibt es noch Spuren der Luftschutzbunker, die in jenen Tagen angelegt wurden.
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