Geschichte
Peć ist eine sehr alte Siedlungsstätte. Die Römer nannten die Stadt Picaria. Von dieser Bezeichnung leitet sich vermutlich auch der heutige Name der Stadt ab. Eine andere Erklärung für die Namensgebung liefern die zahlreichen Höhlen im Gebirge Prokletije (albanisch: Bjeshkët e Namuna, zu deutsch auch Albanische Alpen), das sich am südwestlichen Ende der Stadt auftürmt. So soll sich Peć aus dem serbischen Wort pećina für Höhle ergeben haben.
Im Jahr 1253 übernahm Peć infolge der Süderweiterung und –verlagerung des serbischen Machtbereichs die Funktion als Sitz der serbisch-orthodoxen Erzbischöfe von ŽiÄa. 1346 erhob Stefan UroÅ¡ IV. DuÅ¡an Peć in den Rang eines Patriarchats. Auch nachdem die Türken nach der Schlacht auf dem Amselfeld 1389 das serbische Reich nach und nach erobert hatten, blieb Peć noch bis 1463 Sitz der serbisch-orthodoxen Kirche. Während der Türkenzeit (bis 1912) trug die Stadt den Namen Ipek und war Sitz eines osmanischen Regierungsbezirkes.
Das Patriarchat wurde im Jahr 1557 wiederhergestellt. Durchgesetzt hatte dies Mehmed Pascha Sokolović, Großwesir des Sultans Süleyman I. und Bruder des neuen serbischen Patriarchen Makarije (lat.: Macarius). 1766 unterstellen die Türken das serbische Patriarchat dennoch dem Patriarchat von Konstantinopel, nachdem es zuvor zu blutigen Auseinandersetzungen mit der serbischen Bevölkerung gekommen war, die zudem zu einer gewaltigen Auswanderungswelle von Serben aus dem Kosovo Richtung Vojvodina geführt hatten. Die Neugründung des serbischen Patriarchats erfolgt erst 1920 in Belgrad.
Während der Türkenzeit (bis 1912) trug die Stadt den Namen Ipek und war Sitz eines osmanischen Regierungsbezirkes, eines sogenannten Sandschak im europäisch-türkischen Vilayet Kosovo. Für das 19. Jahrhundert vermerkt Meyers Konversationslexikon rund 7000 Einwohner meist griechische und mohammedanische Serben und als Hauptwirtschaftszweige Obst-, Tabak- und Maulbeer-Pflanzungen sowie Seidenbereitung.
Peć gehört zu dem Bereich Südosteuropas, der am längsten unter türkischer Herrschaft gestanden hat. Erst nach dem Ersten Balkankrieg zogen die Türken ab und Peć wurde Teil des Königreichs Montenegro, während der Rest des heutigen Kosovo dem Königreich Serbien angeschlossen wurde. Ende 1918 wurde Peć nach dem Beitritt Montenegros zu Serbien und nach dessen Vereinigung mit den südslawischen Gebieten Österreich-Ungarns Teil des Königreichs der Serben, Kroaten und Slowenen (ab 1929 Königreich Jugoslawien). Erst im föderalen System des sozialistischen Jugoslawien ab 1945 kam Peć zur neu geschaffenen Republik Serbien als Teil der Provinz Kosovo und Metochien. In dieser Zeit war Peć Sitz eines serbischen Verwaltungsbezirkes.
Seit 1999 gehört die Stadt zu der unter UN-Verwaltung stehenden serbischen Provinz Kosovo. Gemäß der derzeitig für das Kosovo gültigen administrativen Gliederung durch die UNMIK ist Peć Hauptsitz der gleichnamigen Großgemeinde.
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