Geschichte
Peißenberg war lange ein unbedeutendes Dorf in Oberbayern. Es wurde im 11. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt. Das erste wichtige Ereignis war der Titel Kurort für den Nordteil des Ortes, damals Sulz, das damit zu Bad Sulz wurde.
Der Ort gehörte zum Rentamt München und zum Landgericht Rauhenlechsberg des Kurfürstentums Bayern. Peißenberg besaß das Marktrecht mit wichtigen Eigenrechten. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.
Der Südteil stand lange im Schatten des Nordteils mit seinen Schwefel- und Eisenquellen, bis im frühen 19. Jahrhundert mit dem Abbau von Pechkohle am Hohen Peißenberg begonnen wurde. Die Vorkommen waren seit etwa 1580 bekannt, als ein Hirtenjunge ein Lagerfeuer machen wollte und plötzlich der ganze Boden in Brand geriet.
Durch die permanente Kohlenachfrage in der Zeit der Industrialisierung wurden die Bodenschätze für den gewerblichen Abbau interessant. Nunmehr entwickelte sich der Südteil (damals Peißenberg) zu einem Bergwerksdorf, heute noch sichtbar an den vielen Stollen und an neuer und alter Bergehalde. Durch den Bergbau wurde dem Nordteil aber die Kur-Quelle abgegraben, weswegen es den Kurortstatus verlor. Rund 3.500 Menschen hatten in der Spitze beim Zechen-Unternehmen ihren Arbeitsplatz. Im Dezember 1919 kamen 15 Bergleute bei Explosionen im Bergwerk Peißenberg zu Tode.
Der Bergbau wurde, obwohl seinerzeit auf dem modernsten Stand der Technik befindlich, zunächst an den Standorten Hausham und Penzberg eingestellt und zum Schluss 1971 auch in Peißenberg aufgegeben. Der Ort förderte nun den Tourismus unter anderem mit der Errichtung des Bergbaumuseums.
Basierend auf dem Artikel Deutschland der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
Quelle | Autoren und Artikelversionen