Geschichte
Der Pfeilhammer entstand wahrscheinlich um 1525. 1569 erwarb der Elterleiner Hans Klinger den Hammer von Wolf Teubner, der bereits 1542 als Besitzer nachgewiesen ist. Bereits 1562 hatte sich um das Hammerwerk eine kleine Siedlung gebildet. Der Hammerherr besaß zwei Erbgüter und neben dem Haus des Schmieds gab es fünf weitere „Kleinhäuslein“. Um den kleinen Ort von dem auf der gegenüberliegenden Seite des Flusses zu unterscheiden, nannte man diesen Kleinpöhla, jenen Großpöhla. Erst 1855 gingen beide in der Gemeinde Pöhla auf. Nachdem der Hammer kurzzeitig in Besitz des Hauptmanns und späteren Oberstleutnants Karl von Goldstein zu Quedlinburg gewesen war, gehörte er 1600 dem Kammermeister Markus Röhling. Dessen Erben verkauften das Werk 1620 an die Familie von Elterlein, die weitere Hammerwerke, unter anderem in Breitenhof und Rittersgrün betrieben und in deren Besitz der Pfeilhammer über 200 Jahre verblieb. Nachdem bereits 1608 der erste Hochofen errichtet worden war, ließ Johann Heinrich von Elterlein von 1684 bis 1687 das noch heute vorhandene Herrenhaus am westlichen Talhang errichten. Der Brand der Stabhütte im Mai 1802 erfasste auch alle Wohn- und Wirtschaftsgebäude. Der Wiederaufbau dauerte bis 1806.
Das Innere des Hammerwerks stimmte mit dem anderen erzgebirgischer Hammerwerke weitgehend überein. Es bestand aus einem etwa sieben Meter hohen, anderthalb Meter im Kohlensack breiten Hochofen und einem durch Wasserkraft angetriebenen Kastengebläse, das zum Schmelzen der Eisenerze diente. Der ca. 250 Kilogramm schwere Hammer, ebenso wie das zum Hammerfeuer gehörige Kastengebläse, gleichfalls durch die Kraft des Wassers in Gang gesetzt, schlug das gewonnene Eisen zu einer homogenen Masse, indem die Schlacken aus demselben herausgetrieben und Eisenstücke hergestellt wurden, die man danach zu Stangen von verschiedener Stärke und Länge ausschmiedete. Aus dem gewonnenen Hochofeneisen wurden auch Handelsgusswaren gefertigt, die u. a. bei der Gewerbeausstellung 1834 eine Belobigung erhielten.
1839 erhielt der damalige Besitzer Carl Ludwig von Elterlein die Konzession zum Bau eines Kupolofens, in dem das aus dem Hochofen gewonnene Roheisen und fremdes sowie Gussbrucheisen zu Handelsgusswaren verschmolzen werden konnten. Die fortan im Eisenwerk Pfeilhammer hergestellten kunstvoll gestalteten eisernen Öfen erhielten bei der Gewerbeausstellung in Leipzig 1845 eine Silbermedaille. Mitte des 19. Jahrhunderts, neue Besitzerin war seit Juli 1846 die Firma Porst und Co., umfasste die Fabrik einen Hochofenbetrieb mit Holzkohle, eine Eisengießerei sowie eine Schmiedeeisenfabrikation. Neben drei „Beamten“ waren 70 Arbeiter im Werk beschäftigt. Von 1876 bis 1884 besaß die Firma Rohleder & Co. das Eisenwerk.
1872 erlosch der letzte Hochofen und im Mai 1884 kaufte die Firma Nestler & Breitfeld das Werk, die bereits das Eisenwerk Erla und das Eisenwerk Wittigsthal besaß. Erst 1968 wurde die Produktion gusseiserner Ofenteile eingestellt. Heute stellt die Eisenwerk Pfeilhammer GmbH Koch- und Heizgeräte her und betreibt zudem eine Buntmetallgießerei.
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