Geschichte
Ursprünglich hieß der Ort Corsignano und war Geburtsort des Aeneas Silvius Piccolomini, Spross einer verbannten Sieneser Familie, und späterer Papst Pius II.
Einmal Papst geworden ließ er das Dorf umbenennen und begann, in der Tradition antiker Stadtgründer, den Ausbau zu einer idealen Stadt. Das Städtchen hieß fortan nach seinem Bauherrn Pienza und gilt als ein erstes Beispiel einer so genannten
humanistischen Stadtplanung, eine Anregung die in anderen italienischen Städten aufgenommen wurde und sich schließlich über ganz Europa verbreitete.
Die Umgestaltung wurde vom Florentiner Architekten Bernardo Rossellino 1459 begonnen, und binnen drei Jahren wurden die Hauptbauten fertiggestellt. Durch den Tod Papst Pius II. im Jahre 1464 wurde die Gesamtplanung jedoch nicht abgeschlossen.
Rossellino entwarf einen neuen Stadtplatz, die Piazza Comunale und die sie flankierenden vier Hauptbauten, den Dom und das Rathaus (Palazzo Publico), sowie den beiden Palazzos Vescovile und Piccolomini.
Ersterer war der Wohnsitz von Kardinal Rodrigo Borgia, dem späteren Papst Alexander VI.
Palazzo Piccolomini war Wohnsitz der Familie Pius II., ein vom Florentiner Palazzo Rucellai inspiriertes Gebäude und zugleich das größte und schönste am Platz.
Am 29. August 1462 weihte Pius II. den neuerrichteten Dom.
Von allen Seiten führen Straßen auf die Piazza Comunale, wobei jeder Standort wechselvolle, harmonische Perspektiven auf die Gebäude, und weite inszenierte Ausblicke in das umliegende Tal gewährt.
Der Travertin-Brunnen der Piazza, durch seine Aufstellung vor dem Palazzo Piccolomini die bewusste Asymmetrie des Platzes stärkend, trägt das Familienwappen der Piccolominis und wurde während der folgenden Jahrhunderte Vorbild für viele Toscanische Brunnen.
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