Geschichte
Erste archäologische Funde auf dem Gemeindegebiet stammen aus der Römerzeit, jedoch wird eine erste Besiedelung des Gebietes in der Hallstattzeit vermutet. Aus der Römerzeit stammen die Hügelgräber bei Haselbach und Hörmsdorf. Erstmalig urkundlich erwähnt wurde Pitschgau im Jahr 1170, als Erzbischof Adalbert III. von Salzburg den Besitzstand der Pfarre Leibnitz bestätigte.
Das Gemeindegebiet von Pitschgau wurde ursprünglich von verschiedenen Einheiten verwaltet. Ursprünglich standen die beiden Dörfer Bischofegg und Pitschgau beinahe 500 Jahre unter der grundherrschaftlichen Verwaltung des Bistums Graz-Seckau, wobei die Burg Bischofegg Mittelpunkt sowie Amts- und Gerichtssitz der gleichnamigen bischöflichen Herrschaft war. Haselbach gehörte im Gegenzug zum Lehen der Herrschaft Mureck, Hörmsdorf zum Lehen der Herrschaft Murau. Im 16. Jahrhundert wurden Hörmsdorf und Haselbach erstmals unter einer gemeinsamen Grundherrschaft vereint. Zunächst waren die beiden Orte von Schrampf von Aichberg gekauft worden, der diese 1627 an die Mörsperg verkaufte. Diese gliederten die beiden Orte in Herrschaft Eibiswald ein, in der sie bis zur Aufhebung der Grunduntertänigkeit im Jahre 1848 verblieben.
Eine wichtige Rolle für die Gemeinde spielte der Kohlebergbau im frühen 20. Jahrhundert. Im Gebiet von Hörmsdorf wurde durch den Charlotte-Marie-Schacht zwischen 1905 und 1920 Kohle im industriellen Ausmaß gefördert, nachdem bereits seit 1792 nachweislich in dieser Gegend Kohle gefördert worden war. Nach der Schließlung des Charlotte-Marie-Schachtes aus wirtschaftlichen Gründen versuchte die Gemeinde nach dem Zweiten Weltkrieg den Abbau wieder in Gang zu bringen. 1965 musste der Abbau aber aus wirtschaftlichen Gründen endgültig aufgegeben werden. Das Siedlungsgebiet Kolonie-Hörmsdorf, das aus der Zeit des Kohleabbaus im frühen 20. Jahrhundert stammt, zeugt heute noch von der einstigen Bedeutung des Kohleabbaus.
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