Geschichte
Bereits tausende von Jahren hatten in Florida die Indianer gelebt, lange bevor die ersten spanischen Forscher und Eroberer in die südöstlichen Gebiete Nordamerikas vorrückten. Der Tequesta-Indianerstamm lebte im Süden Floridas etwa 2.000 Jahre lang, bis zu Beginn des 18. Jahrhunderts. Sie lebten in der Nähe von Stränden, Flussmündungen und in den kleinen Buchten. Sie hatten keine ausgeprägte Landwirtschaft, produzierten aber schon ihr eigenes Mehl und verarbeiteten verschiedene Wurzeln. Die Hauptnahrungsmittel waren aber Fisch und verschiedenste Meeresfrüchte. Sie betätigten sich als Fischer und Seefahrer. Ihre Spuren ließen sich auch in Kuba nachweisen. Die Tequesta bestatteten ihre Toten in besonders erbauten Erdhügeln. Einen solchen Erdhügel gibt es beim 14. Loch des Plantation Country Clubs. Die Begräbnisstätte wurde 1075 von Wilma Williams freigelegt. Bei der Ausgrabung wurden u. a. Töpferwaren, Werkzeuge, Tierknochen und die menschlichen Knochen einer Frau. Das 14. Loch wurde seitdem auch scherzhaft mit dem indianischen Spitznamen "Funnee-Okko-Pokko", was soviel wie "Knochenhaufen" bedeutet, bedacht.
Nach Juan Ponce de León kamen andere Forscher, Eroberer und auch Kolonisten in dieses Gebiet. Der Stamm der Sequesta verschwand nach und nach. Das Verhältnis zu den europäischen Eindringlingen war zum Schluss nicht gut gewesen. Dafür wurden sie zu oft angelogen und versklavt. Einige Tequesta wurden in Kämpfen mit den Europäern getötet, die meisten starben jedoch an den von den Europäern eingeschleppten Krankheiten.
Um 1800 waren die meisten Indianerstämme aus Florida verschwunden. Der Creek-Stamm, der eigentlich in Georgia und Alabama lebte, zog in den Norden Floridas. Diese "Flüchtlinge" wurden "Seminolen" genannt, Creek-Wort für Flüchtende, Ausreißer. Die Seminolen wurden sesshaft, bauten Getreide an und züchteten Vieh, Schweine und Hühner. Ihre Hütten bauten sie auf Pfählen am Rand eines Gewässers. Aus Angst vor den Weißen gaben sie ihre Ländereien wieder auf und zogen sich weiter in die sumpfigen Gebiete der Everglades zurück. Ihr Lebensmittelpunkt wurde die Jagd und der Tauschhandel, indem sie die Häute von Alligatoren, Rehe, Waschbären und Ottern an den Handelsstationen hauptsächlich gegen Nahrungsmittel, Stoff, Fallen und Munition tauschten. In den Everglades bewegten sie sich mit bis zu 10 Meter langen Kanus, die leicht genug waren und genügend Auftrieb hatten um über seichte Wasser der Sumpfgebiete zu fahren.
1906 untersuchte eine Ingenieur-Einheit des Militärs die Möglichkeiten die Everglades trocken zu legen. Das war der Startschuss für viele Landspekulanten. Ab 1911 zogen immer mehr Menschen in dieses Gebiet, als bekannt wurde, dass ein Gebiet zwischen dem Okeechobee Lake und den Everglades trockengelegt worden war und in eine Plantage umgewandelt worden war. Die "Sewell Locks" wurden gebaut, damit mit hölzernen Lastkähnen die Produkte bis zum Okeechobee Lake gefahren werden konnten. Heute sind die "Sewell Locks" ein nationales Denkmal. Auch in den 1920er Jahren blieb das Broward County ein Landstrich mit wenig Entwicklung und Infrastruktur, abgesehen von der Bahnlinie an der Ostküste und dem Dixie-Highway, der zu dieser Zeit kaum mehr als eine Gasse war. Die weiteren Pläne der Trockenlegung der Everglades lösten einen regelrechten Kaufboom der Landspekulanten aus. Leider war der Bauboom, der folgen sollte, nicht von langer Dauer. Ein Orkan, der im Broward County wütete, vernichtete fast alle bereit erstellten Gebäude.
1931 zog der spätere Gründer von Plantation, Frederick C. Peters und seine Familie, von Missouri in das Dade South County, dem heutigen Miami-Dade County. Er führte die später für Florida berühmte rote Kartoffel ein, entdeckte das unterirdische Frischwassersystem und brachte Hereford-Rinder in das damals noch fast unbewohnte Broward County.
In den 1940er Jahren erfuhr das Broward County, wie der Rest der Nation, einige radikale Veränderungen, bedingt durch den 2. Weltkrieg und der Vergrößerung der Wirtschaft. 1949 wurde die Hausbesitzer-Vereinigung durch Dr. Abram Hoffman in Plantation ins Leben gerufen. Zu dieser Zeit gabe es etwa 40 Häuser. Das Gebiet war nicht entwickelt. Es bag noch keines Straßenbeleuchtung, Telefon oder Post. Aber die ersten Menschen zog es unaufhaltsam in den Süden. So wurde in den 50er Jahren der Plantation Country Club gegründet. Er wurde das gesellschaftliche Zentrum der Stadt.
Mit einer Bevölkerung von ungefähr 500 Einwohner und einem Budget von 1.288 USD wurde die Stadt Plantantation am 30. April 1953 gegründet. Die erste Ratssitzung fand am 11. Mai in einem alten Lagerhaus für Futtermittel statt. Eine Polizeiabteilung wurde 1955 gegründet. In den 60er Jahren begann die Stadt richtig zu wachsen. 1968 wurde die Bibliothek errichtet. In den 70er Jahren zogen Tausende in dieses Gebiet und die Stadt wuchs sehr schnell. 1982 war die Bevölkerung bereits auf 50.000 Einwohner gewachsen und das Jahresbudget lag bei 64 Millionen USD.
Basierend auf dem Artikel Plantation (Broward County) der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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