Geschichte
Aus dem Jahr 1406 stammt die erste urkundliche Erwähnung in einem Formular der „Landbethe zu Hayn“. 1540 erfolgt die erste Erwähnung einer „ledigen Kapelle“. 1575 gibt es 43 Feuerstellen in Plessa. Gepredigt wird wendisch (Sorbische Sprache).
1710 brennt die Getreidemühle der Elstermühle ab und wird ein Jahr später als Fachwerkbau wieder errichtet.
Die Plessaer Kirche wird 1792 erbaut. Am 25. Oktober 1811 brennt Plessa bis auf vier Gehöfte ab; auch Kirche und Schulhaus tragen große Schäden davon. 1818 erhält die Plessaer Kirche eine Orgel.
1865 wird das Pfarrhaus gebaut, 1868 das alte Schulhaus. 1872 wird die Bahnstrecke Kohlfurt-Falkenberg/Elster gebaut, auf der am 1. Juni 1874 der erste Personenzug durch Plessa rollt. Er hält aber nicht, weil die Bauern sich geweigert hatten, Land zum Bau der Strecke Berlin-Dresden abzugeben.
1887 wird die alte Holzbrücke über die Elster durch eine Eisenbogenkonstruktion aus Lauchhammer ersetzt. Nach wiederholten Einschlägen erhält die Kirche 1889 eine Blitzschutzanlage. Im gleichen Jahr wird die Orgel der Firma Schlag und Söhne aus Schweidnitz eingebaut.
Die Grube „Agnes“ wird 1894 eröffnet. Darauf folgt 1897 die Gründung der Plessaer Braunkohlenwerke GmbH. 1901 wird die Plessaer Brikettfabrik in Betrieb genommen.
1909 übernimmt Clemens Kühne als letzter Müller die Geschicke der Elstermühle. Nach seinem Tod wird die Mühle durch die LPG weiterbetrieben.
1910 zählt Plessa nach dem industriellen Aufschwung durch die Braunkohle 2063 Einwohner. In diesem Jahr versorgt die Brikettfabrik als elektrische Zentrale das fast völlig ausgebaute Ortsnetz. Es sind zwölf Elektromotoren und fast 400 Glühlampen angeschlossen.
Der Arzt Dr. Lohe eröffnet 1923 im Anbau des Werksgasthofes eine Praxis. 1924 wird die erste Abraumförderbrücke der Welt in der Grube „Agnes“ in Plessa in Betrieb genommen. 1927 wird das Kraftwerk nach nur neunmonatiger Bauzeit in Betrieb genommen.
Der Zweite Weltkrieg fordert in Plessa 391 Tote. Der 24. und 25. April 1945 sind die schwärzesten Tage in der Geschichte des Ortes. Es verlieren 117 Einwohner durch Kriegseinwirkungen ihr Leben.
1951 ist die Einwohnerzahl von Plessa auf 3523 angewachsen. Die erste Obstbaugenossenschaft der DDR wird 1957 in Plessa gegründet.
Bei einer schweren Kohlenstaubverpuffung in der Brikettfabrik im Jahr 1983 gab es mehrere Tote und Verletzte.
Nach der deutschen Wiedervereinigung wurde 1992 das Amt Plessa mit sieben Gemeinden gebildet. Die Gründung des RSV Plessa erfolgte 1995. Das Kraftwerk wurde 1998 Projekt der Internationalen Bauausstellung „Fürst-Pückler-Land“.
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