Geschichte
In der Antike gehörte das Gemeindegebiet zum Territorium von Aquinum. Es wurden zahlreiche Reste von römischen Landgütern gefunden. Darunter eine prachtvolle Villa der Familie Caecina-Suetria die 1983 beim Ortsteil Sant’Oliva gefunden wurde.
860 verlegte der langobardische Gastalde Rodoald seinen Sitz von Aquino an den Liri. Er baut neben einer bereits bestehenden Siedlung eine Burg. Außerdem errichtete er die Brücke, die wegen ihrer ungewöhnlichen Form dem Ort seinen Namen gab.
Im 11. Jahrhundert wurde Pontecorvo von den Normannen erobert, bevor es 1105 an das Kloster Montecassino fiel. 1464 kam es endgültig an den Kirchenstaat und bildete fortan eine päpstliche Enklave im Königreich Neapel. Diese wurde 1799 von den Franzosen unter Napoléon erobert. Als dieser seinen Bruder Joseph 1806 zum König von Neapel ernannte, schuf er für dessen Schwager Jean-Baptiste Bernadotte das Fürstentum Pontecorvo, der von nun an den Titel eines Prince de Pontecorvo trug. Das Fürstentum hatte damals ca. 12.300 Einwohner, die Stadt selbst 5.600.
Als Marschall Bernadotte 1810 Kronprinz von Schweden wurde, gab er den Titel zurück. 1812 bis 1815 erhielt Napoleon Lucien Murat, der Sohn von Joachim Murat, dem neuen König von Neapel, den Titel Fürst von Pontecorvo. 1815 wurde die Stadt wieder päpstliche Enklave, wurde 1860 aber mit Benevento, der anderen südlichen päpstlichen Enklave, dem neuen Königreich Italien einverleibt.
Im Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt zerstört und danach in modernem Stil neu aufgebaut.
Quelle: ISTAT
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