Geschichte
Die Gegend war schon sehr früh besiedelt, wie Funde aus dem Neolithikum sowie der Bronzezeit belegen. Um 800 v. Chr. siedelte der illyrische Stamm der Histrier in diesem Gebiet, wahrscheinlich entstand in dieser Zeit auch der erste geschützte Hafen. Das Siedlungszentrum der Histrier, die der Halbinsel auch ihren Namen gaben, lag in Nesactium, in der Nähe von Pula.
Um 100 v. Chr. gelang es den Römern, die Histrer zu besiegen. In PoreÄ legten sie ein befestigtes Lager (castrum) an, in dessen Nähe sich eine römische Zivilsiedlung (oppidum) sehr schnell entwickelte und schließlich unter Kaiser Tiberius den Rang einer Kolonie (Colonia Iulia Parentium) erhielt. Die planmäßige Anlage mit den beiden Hauptstraßen Decumanus und Cardo Maximus sowie dem im Zentrum liegenden Forum ist in ihren Grundzügen bis heute erhalten.
Nach der Völkerwanderung geriet PoreÄ von 539 n. Chr. an für etwa 250 Jahre unter oströmische Herrschaft. Aus dieser Epoche stammt das wohl berühmteste Bauwerk der Stadt, die Euphrasius-Basilika. Die UNESCO erklärte die Kirche und ihre nebengebäude 1997 zum Weltkulturerbe.
Wechselnde, zum Teil unklare und umstrittene Besitzverhältnisse kennzeichnen die nächsten Jahrhunderte, bis Venedig 1267 die Stadt einnahm und bis zum Ende der Dogenrepublik 1797 in ihrem Besitz hielt. Der heutige Baubestand entstand im Wesentlichen während dieser Zeit, doch wurde durch Bombardements im Zweiten Weltkrieg sehr viel zerstört.
1354 hat eine genuesische Flotte PoreÄ eingenommen, geplündert und angezündet. Auch die Gebeine des Stadtpatrons St. Maurus wurden geraubt. 1440 war die Stadt von einem schweren Erdbeben betroffen, bei dem u.a. die Basilika beschädigt wurde
Häufige Pestepidemien entvölkerten PoreÄ jedoch immer mehr, sodass die Stadt gegen Ende des 17. Jahrhunderts kaum mehr als 100 Einwohner zählte.
Im 18. Jahrhundert und während der österreichischen Herrschaft seit 1797 bzw. 1815 erholte sich PoreÄ sowohl wirtschaftlich und die Bevölkerung nahm zu, allerdings war das Übergewicht der Italiener in jener Zeit noch größer als in den vorangegangenen Epochen. Dazu trugen nicht zuletzt auch Entscheidungen des in Parenzo tagenden istrischen Landtags bei. Das von der italienischen Oberschicht beherrschte Parlament, bevorzugte einseitig das Italienische als Schulsprache in allen istrischen Städten, so auch in Parenzo. In der Verwaltung war Kroatisch lange Zeit gar nicht zugelassen. Die österreichische Volkszählung des jahres 1900 ermittelte für Parenzo 3390 Bürger italienischer und 13 slowenischer Muttersprache, während Kroaten überhaupt nicht vertreten waren.
Nach dem Zusammenbruch der Donaumonarchie war PoreÄ bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs Teil Italiens. 1944 gab es einen schweren Luftangriff der Alliierten. 1945 rückten die jugoslawischen Partisanen in die Stadt ein, was mit der Flucht und Vertreibung vieler italienischer Bewohner einherging. Im Friedensvertrag von Paris wurde Jugoslawien im Besitz ganz Istriens und damit auch PoreÄs bestätigt. Die Stadt wurde der Teilrepublik Kroatien zugeschlagen.
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