Geschichte
Die Geschichte der Thermalbäder von Porretta geht auf lange Zeit zurück und ist sowohl aufwendig als auch sehr altertümlich. Der Großteil der Informationen über die Antike lässt sich unmittelbar von den Handschriften und den Bezeugungen der Gelehrten ableiten, die sich mit dem Problem in den letzten Jahrhunderten befasst haben. Von den Texten gehen Angaben und Nachrichten aus der Antike über die klassischen bei Porretta freigelegten Funde aus, womit Beteiligte sich sorgfältig über das Vorhandensein und das Alter vom Heilwasser in diesem Gebiet erkundigen können. Es gibt allerdings auch eine unmittelbare Quelle über das Vorhandensein von Thermalquellen, und zwar die berühmte Maske, die den Antlitz eines Löwen darstellt, die heute zum Symbol der Thermen von Porretta geworden ist. Diese Skulpturmaske aus Marmor wurde 1888 entlang des Flussbetts vom Rio Maggiore zufällig aufgefunden und stammt vermutlich aus dem ersten Jahrhundert n.Chr.
Die Zeit des Hohen Mittelalters hat kein historisches Zeichen hinterlassen, weder archäologische Funde noch Schriften, das uns über die Thermalbäder von Porretta erkundigen könnte. Erst ab dem 12. Jahrhundert wird Porretta mit ihrer Anlage von Thermalbädern in vielen Dokumenten erwähnt und ab Ende des 14. Jahrhunderts wächst das Interesse an den Bädern, besonders im politischen Milieu von der Stadt Bologna.
Auf diese Zeit geht der Aufbau der ersten Gemeindeherbergen zurück und die heutige Ortschaft zeichnet sich allmählich ab und gibt sich den Namen von Bagni della Porretta (Bad Porretta). Auf diese Zeit geht die Legende des erschöpften Ochsen zurück. Dieser erschöpfte und kranke Ochse, der deshalb von seinem Hirten ausgesetzt wurde, milderte seinen Durst an der Quelle vom Monte Sassocardo und kehrte in seinen Stall völlig gesund zurück. Von jetzt ab wurde das Heilwasser wieder entdeckt und der Ochse, der an der Wasserquelle trinkt, wurde zum Gemeindewappen erhoben.
In den 15. und 16. Jahrhunderten wuchs das Interesse der italienischen Herrscher und Fürsten vom Rinascimento an den Thermalbädern von Porretta zu. Der Ruhm von Porretta und ihrer Thermalbäder zur Heilung der weiblichen Unfruchtbarkeit war so verbreitet, dass der bekannte Händler aus Prato Francesco di Marco Datini 1387 ein paar Zeile darüber schrieb, die er in seine Briefsammlungen zitierte. Sogar Niccolò Machiavelli erwähnte Porretta im Theaterstück La Mandragola (Erster Vorhang - Zweite Szene).
Vom 16. zum 18. Jahrhundert entwickelte sich die Experimentatorik, die in der Epoche der Aufklärung, alle Bereiche des Wissens umschlang und sich auf die fast vollkommen empirischen Kenntnisse widerspiegelte, wie damals auf das Mineralwasser und ihren Tatbestand.
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