Geschichte
Pula kann auf eine rund 3.000-jährige Geschichte zurückblicken. Erste Siedlung − die des illyrischen Stammes Histri − stammt aus dem 10. Jh v. Chr.
Von Römern in 177. v. Chr. erobert, wurde Pula eine römische Kolonie unter dem namen Colonia Pietas Iulia Pola. Unter Kaiser Augustus wurde das Amphitheater erbaut, das heute eine der Hauptsehenswürdigkeiten der Stadt ist. Neben dem Amphitheater gibt es aus der augusteischen Zeit den Rom-und-Augustus-Tempel, die in Teilen erhaltene Stadtmauer mit Toren und die Überreste von zwei Theatern.
Beim Zerfall des weströmischen Reiches im 5. Jahrhundert gelangte Pula unter die Herrschaft der Ostgoten. Kaiser Justinian konnte Pula im 6. Jahrhundert für das Oströmische Reich erobern; die Stadt wurde zum Flottenstützpunkt der Byzantiner ausgebaut. In der zweiten Hälfte des 6. Jahrhunderts drangen die Slawen nach Istrien vor, die istrischen Küstenstädte, darunter auch Pula, konnten sie aber nicht einnehmen. Hier setzte sich die die städtische Kultur der alteingesessenen Romanen bruchlos fort. Während das istrische Hinterland seit dem Ende des 8. Jahrhunderts Teil des Frankenreichs und später des Römisch-Deutschen Reichs war, blieb Pula nomniell Teil des byzantinischen Reiches, war aber faktisch unabhängig.
Mit dem Niedergang der byzantinischen Macht musste sich Pula neue Verbündete suchen. An die Stelle des byzantinischen Kaisers trat seit dem Ende des 11. Jahrhunderts die Republik Venedig. 1150 hat Pula mit der Lagunenstadt einen Vertrag geschlossen, durch den sich die Stadt mehr oder weniger der Herrschaft der Venezianer unterwarf. Seitdem zahlte man Tribute an Venedig, beteiligte sich am Bau und an der Ausstattung von Galeeren für die venezianische Flotte und entsandte Truppen, wenn die Markusrepublik Krieg führte. Später wurde auch ein venezianischer Adliger an die Spitze der Stadtverwaltung gestellt.
Bis zum Ende der Republik Venedig im Jahr 1797 blieb Pula Teil dieses Staatswesen, danach wurde sie Teil des Kaisertums Österreichs.
In der Zeit Österreich-Ungarns war die Stadt der Marinehafen der Monarchie. Es waren neben den U-Booten der Österreichisch-Ungarischen Kriegsmarine auch die der deutschen Kriegsmarine hier stationiert. Nach dem Ende des 1. Weltkrieges musste die SMS Viribus Unitis – wie die gesamte in Pula stationierte k.u.k. Kriegsflotte – am 31. Oktober 1918 durch Admiral Miklós Horthy von Nagybánya an die jugoslawische Marine übergeben werden. Das Schiff wurde am 1. November von zwei italienischen Kampfschwimmern, die mittels eines umgebauten Torpedos Sprengsätze am Rumpf verteilten und zündeten, in den Morgenstunden versenkt. Es starben über 400 Seeleute, darunter auch der letzte Kommandant des Schiffes, Janko Vukovic de Podkapelski, zu dessen Ehren eine Gedenktafel in Pula aufgestellt wurde.
In der Astronomie ist sie durch Johann Palisa bekannt, der an der dortigen Sternwarte von 1874 bis 1880 die ersten 29 seiner 123 Asteroiden entdeckte. Die Marinesternwarte war mit dem hydrografischen Amt verbunden.
Nach den k.u.k. Volkszählungen 1900 lebten in Pula 24.056 Italiener, 1.543 Slowenen, 10.388 Kroaten und 4.654 Deutsche.
Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Pula von italienischen Truppen besetzt und kam durch die Friedensverträge ebenso wie ganz Istrien zu Italien.
Am Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Stadt im Mai 1945 von jugoslawischen Truppen eingenommen und zusammen mit Istrien zu einem Teil der jugoslawischen Teilrepublik Kroatiens, eine Situation, die im Friedensvertrag von 1947 bestätigt wurde. Ein Großteil der italienischsprachigen Bevölkerungsgruppe verließ daraufhin die Stadt Richtung Italien. Zusammen mit ganz Kroatien war Pula bis 1991 Teil Jugoslawiens.
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