Geschichte
Ya'qubi, dem arabischen Geographen des 9. Jahrhunderts, zufolge wurde ar-Ramla 716 vom Kalifen Sulayman durch Ansiedlung von Bewohnern der Nachbarstadt Ludd (auch: Lydda, Lod) gegründet. Die Stadt blühte als Hauptstadt von Dschund Filastin, einem der fünf Bezirke der Provinz asch-Scham (Syrien) des arabischen Reichs. Als die Provinzregierung nach Jerusalem umsiedelte, verlor Ramla seine politische Bedeutung, blieb aber eine größere Stadt. Die wirtschaftliche Bedeutung der Stadt und seines unmittelbaren Nachbarn Lydda basiert auf ihrer Lage an der Kreuzung der beiden wichtigsten Straßen Palästinas, der Straße von Syrien nach Ägypten und der Straße von Jerusalem ans Mittelmeer. Nach dem Ersten Kreuzzug wurde Ramla der Sitz einer Seigneurie des Königreichs Jerusalem (siehe auch: Vasallen des Königreichs Jerusalem). 1101-1105 wehrten die Kreuzfahrer in der sog. Schlacht von Ramla drei Rückeroberungsversuche der ägyptischen Fatimiden ab.
Zu Beginn des Osmanischen Reiches wurde Ramla als große Stadt beschrieben, welche überwiegend in Ruinen liegt und kaum noch Einwohner hat. 1548 wurden 528 muslimische und 82 christliche Haushalte gezählt, eine Größenordnung, die sich bis zum Ende des 19. Jahrhundert kaum veränderte. Während der britischen Mandatszeit wuchs die Bevölkerung jedoch konstant: 1944 gab es 12.000 Muslime 3.000 Christen und bis 1948 nur wenige Juden.
Während des Israelisch-Arabischen Kriegs von 1948 war Ramla aufgrund seiner geographischen Lage unweigerlich ein Konfliktpunkt, und wurde Anfang Mai von israelischen Truppen erfolglos angegriffen. Ein weiterer Angriff im Rahmen der Operation Dani führte dann aber zu Ramlas Kapitulation am 11./12. Juli 1948. Die arabische Bevölkerung wurde anschließend auf Befehl David Ben Gurions bis auf 1.000 Personen zumeist christlichen Glaubens oder mit besonderen Beziehungen zu den Israelis vertrieben, insoweit sie vor den Kriegshandlungen nicht bereits geflohen waren.
Die israelische Regierung füllte die fast entvölkerte Stadt ab November 1948 mit jüdischen Immigranten auf. Bis Februar 1949 hatte die jüdische Bevölkerung die Zahl von 6.000 überschritten. Die wirtschaftliche Situation in Ramla und Lydda (jetzt Ramla und Lod) blieb schwierig in den nächsten beiden Jahrzehnten. 1972 wohnten in der Stadt 34.000 Menschen.
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