Geschichte
Bereits während der Bronzezeit war die Gegend besiedelt, wie Funde von Gräbern, Waffen und Gegenständen beweisen. Während der Herrschaft der Römer befand sich in Rekingen ein grosser Gutshof, er diente der Versorgung des Legionslagers in Vindonissa. In unmittelbarer Nachbarschaft befand sich die Siedlung Tenedo (Zurzach). Um das Jahr 260 herum wurde der Gutshof von plündernden Alamannen niedergebrannt. Um 370 war der Rhein zur Nordgrenze des Römischen Reichs erklärt worden; die Grenze wurde befestigt. Bei Rekingen befanden sich zwei Wachtürme: Der erste wurde 1876 beim Eisenbahnbau abgetragen, der zweite 1936 freigelegt, erforscht und danach wieder zugedeckt. Im ersten Jahrzehnt des 5. Jahrhunderts zogen sich die Römer endgültig zurück.
Etwa hundert Jahre später besiedelten die Alamannen endgültig das Gebiet; zahlreiche Gräber stammen aus dieser Zeit. Während des Hochmittelalters herrschten zunächst die Grafen von Lenzburg, danach die Kyburger und ab 1265 die Habsburger. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte im Jahr 1261, als Cuonrad von Rechunch als Gutsbesitzer und Burcardus de Rechunch als Zeuge genannt wurden.
Die Eidgenossen eroberten 1415 den Aargau und Rekingen gehörte fortan zum Amt Ehrendingen in der Grafschaft Baden, einer Gemeinen Herrschaft. 1529 trat ein grosser Teil der Bevölkerung zur Reformation über. Um zu verhindern, dass das ganze Dorf reformiert würde, liess der Chorherr von Zurzach im Jahr 1678 eine katholische Kapelle bauen. Das Schulwesen nahm 1790 seinen Anfang, blieb aber bis 1852 konfessionell getrennt. 1798 marschierten die Franzosen in die Schweiz ein und riefen die Helvetische Republik aus. Rekingen wurde eine Gemeinde im kurzlebigen Kanton Baden; seit 1803 gehört sie zum Kanton Aargau.
Die Industrie hielt 1864 Einzug, als die Kalkfabrik eröffnet wurde; diese bestand bis 1989. Die Eröffnung der Eisenbahnlinie zwischen Koblenz und Winterthur erfolgte am 1. August 1876. Im Jahr 1914 wurde in Zurzach die Schweizerische Sodafabrik (heute Solvay) gegründet, die die reichen Salzvorkommen ausbeutete; das Fabrikgelände steht teilweise auf Rekinger Boden. 1975 nahm am östlichen Dorfrand die Holderbank Cement AG (heute Holcim) die Produktion von Zement auf; die Fabrik wurde allerdings bereits 1995 wieder stillgelegt.
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