Flagge von Schweiz

Schweiz

Hauptstadt
Bern
 
Fläche
41.285 km²
 
Bevölkerung
7.264.000
 
pro km²
176 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
18.01.2025
11:46
 
 
+
»
 

Geschichte

Die Gegend um Rheinfelden war bereits während der Mittelsteinzeit vor ca. 10'000 Jahren besiedelt. Damals lebten Menschen in der Eremitage, einer kleinen natürlichen Höhle direkt an der heutigen Autobahn. Im Jahr 45 v. Chr. wurde wenige Kilometer weiter westlich die Siedlung Augusta Raurica gegründet, die erste römische Stadt in der heutigen Schweiz. In der flachen Ebene bei Rheinfelden entstand daraufhin ein grosser Gutshof. Gegen Ende des 4. Jahrhunderts bestand im Bereich der westlichen Altstadt ein Kastell zur Grenzsicherung.

In der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts, als das gesamte Fricktal auf dem Territorium des Königreichs Burgund lag, liess sich eine Adelsfamilie nieder, die sich später Grafen von Rheinfelden nannten. Sie errichteten auf der strategisch günstig gelegenen Insel die Burg Stein. Um die «Altenburg» am Flussufer entstand eine Siedlung. Der letzte der Linie war Rudolf von Rheinfelden, Herzog von Schwaben und von 1077 bis 1080 Gegenkönig des Heiligen Römischen Reiches.

Nach dessen gewaltsamen Tod ging der Besitz an den Schwiegersohn Berthold II. von Zähringen über. Sein Enkel Konrad I. verlieh der in der Zwischenzeit entstanden Marktsiedlung das Stadtrecht, womit Rheinfelden die älteste Zähringerstadt auf Schweizer Boden und die älteste Stadt des Aargaus ist. Um 1150 liess Konrad die erste Rheinbrücke zwischen Konstanz und Strasbourg bauen. Innerhalb weniger Jahrzehnte wurde die Stadt zweimal erweitert. Berthold V. starb 1218 ohne männliche Nachkommen und 1225 erhielt Rheinfelden den Status einer Freien Reichsstadt.

1330 gelangte Rheinfelden durch Verpfändung in habsburgischen Besitz und wurde dadurch zu einer der vier Waldstädte im südlichen Breisgau, einem Teil von Vorderösterreich. Im Jahr 1445, als die Habsburger in den Alten Zürichkrieg verwickelt waren, zerstörten Aufständische die Burg auf dem Inseli, worauf die Stadt sich mit Basel verbündete. Nach einer mehrmonatigen Belagerung musste sich Rheinfelden 1449 wieder der österreichischen Herrschaft unterwerfen. Nach dem Waldshuterkrieg von 1468 verpfändeten die Habsburger das gesamte Fricktal an Burgund. Nachdem die Burgunder von den Eidgenossen während der Burgunderkriege vernichtend geschlagen worden waren, wurde Rheinfelden 1477 wieder österreichisch.

Während des 17. Jahrhunderts gab es kaum längere Friedenszeiten. Der Rappenkrieg, ein Bauernaufstand, dauerte von 1612 bis 1614. Die Aufständischen belagerten erfolglos die Stadt, verwüsteten aber das Vorgelände. Zwischen 1633 und 1638 erfasste der Dreissigjährige Krieg auch das Fricktal, dabei spielte Rheinfelden eine wichtige Rolle. Am 15. Juli 1633 verwüsteten Schweden und Franzosen die Stadt. Am 5. Februar 1638 begann die Belagerung durch protestantische Truppen unter dem Oberbefehl von Bernhard von Sachsen-Weimar. Am 28. Februar kam es erstmals zur Schlacht bei Rheinfelden, als die zahlenmässig überlegenen kaiserlich-bayerischen Truppen unter dem Kommando von Johann von Werth und Federigo Savelli angriffen. Die Protestanten verloren diese Begegnung und zogen ab. Bernhard brachte ihnen jedoch im zweiten Waffengang am 3. März eine schwere Niederlage bei, als er mit seinen Leuten unerwartet wieder auf dem Kampfplatz erschien. Savelli und von Werth gerieten in Gefangenschaft.

Nach dem Ende des Dreissigjährigen Krieges bauten die Österreicher auf der Insel eine Festung, um die südwestliche Grenze des Breisgaus zu sichern. 1678 beschossen französische Truppen unter dem Kommando von François de Créquy die Stadt. Im Jahr 1745, während des Österreichischen Erbfolgekriegs machten die Franzosen die Festung dem Erdboden gleich und sprengten auch einen Teil der Stadtmauer. Am 17. Juli 1796 wurde Rheinfelden erneut von den Franzosen besetzt und geplündert.

1797 wurde das Fricktal nach dem Frieden von Campo Formio ein französisches Protektorat. Während des Zweiten Koalitionskriegs verlief hier die Frontlinie zwischen den Armeen Frankreichs und Österreichs. Am 20. Februar 1802 wurde Rheinfelden Distriktshauptort im neu geschaffenen Kanton Fricktal, der sich im August der Helvetischen Republik anschloss. Damit war Rheinfelden schweizerisch geworden. Nach der Absetzung des Statthalters Sebastian Fahrländer Ende September 1802 wurde der Sitz der Kantonsregierung von Laufenburg hierhin verlegt. Mit der Mediationsakte löste Napoléon Bonaparte den Kanton Fricktal auf. Seit dem 19. März 1803 ist Rheinfelden Hauptort des gleichnamigen Bezirks im Kanton Aargau. Durch den Reichsdeputationshauptschluss verlor die Stadt endgültig ihre rechtsrheinischen Gebiete an das Grossherzogtum Baden.

Mit der Entdeckung reicher Salzvorkommen im Jahr 1844 begann der wirtschaftliche Aufschwung. Es wurden zwei Salinen gegründet, die (mittlerweile geschlossene) Saline Rheinfelden und die Saline Riburg. Fast gleichzeitig mit der Salzausbeutung begann 1846 auch die Verwendung der Sole zu Heilzwecken. Rheinfelden entwickelte sich zu einem international bekannten Badekurort. Die Eröffnung der Bözbergbahn am 2. August 1875 brachte die Ansiedlung weiterer Industrien mit sich. So wurde beispielsweise 1876 die Feldschlösschen AG gegründet, die sich im Laufe der Zeit zur grössten Bierbrauerei der Schweiz entwickelte.

Der rechtsrheinische Teil der historischen Brücke wurde am 12. Juni 1897 ein Raub der Flammen. Ebenfalls 1897 ging das Wasserkraftwerk Rheinfelden in Betrieb, das älteste Flusskraftwerk Europas. In der Folge entstanden auf der deutschen Seite des Flusses ausgedehnte Industrieanlagen und die Stadt Rheinfelden (Baden). Nach einem Rückgang in der Zwischenkriegszeit und in den 1950ern erlebte der Kurort einen neuen Aufschwung durch die Errichtung eines Kurzentrums sowie dem Ausbau der Kliniken und Hotelanlagen. Mit dem Bau der Autobahn A3 wandelte sich Rheinfelden immer stärker zu einem Subzentrum innerhalb der Agglomeration der Stadt Basel. Es entstanden zahlreiche neue Wohnviertel. So errichtete die Ciba-Geigy AG (heute Novartis) zu Beginn der 1970er Jahre für ihre Angestellten eine Siedlung mit 1000 Wohneinheiten, den Augarten – im Volksmund R1000 (oder auch Klöpferviertel) genannt – am westlichen Stadtrand.

Basierend auf dem Artikel Rheinfelden AG der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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