Rheinfelden AG
Rheinfelden AG
Rheinfelden (schweizerdeutsch:
Rhyfälde) ist eine Stadt und Hauptort des gleichnamigen Bezirks sowie Einwohnergemeinde des Kantons Aargau in der Schweiz. Sie liegt am Hochrhein an der Grenze zu Deutschland, im Westen der Region Fricktal. Rheinfelden ist geschichtlich, wirtschaftlich und gesellschaftlich eng mit der Stadt Rheinfelden (Baden) auf der gegenüberliegenden deutschen Rheinseite verbunden.
Geographie
Geographie
Die Altstadt von Rheinfelden liegt am linken Ufer des Rheins, wo der Fluss durch das
Inseli, eine rund 150 Meter lange Insel, in zwei Arme geteilt wird. Diese befindet sich am Rande einer tektonischen Platte, der Oberrheinischen Tiefebene. Ein gewaltiger Strudel, das St. Anna-Loch, reisst an dieser Stelle das Wasser bis zu 28 Meter in die Tiefe. Etwa vierhundert Meter weiter östlich mündet der Magdenerbach in den Rhein. Von Rheinfelden aus ist der Rhein bis zur Nordsee schiffbar.
Um das Stadtzentrum herum erstreckt sich eine ausgedehnte Schotterebene. Während diese im Westen knapp einen Kilometer breit ist, weitet sie sich in Richtung Osten aus und erreicht bei der Endmoräne von Möhlin eine Breite von rund drei Kilometern. Im Süden wird die Ebene durch bewaldete, sanft ansteigende Ausläufer des Tafeljuras begrenzt. Dabei handelt es sich um den Steppberg im Südosten und dem
Berg im Südosten. Zwischen diesen Hügeln liegt das stellenweise tief eingeschnittene Tal des Magdenerbachs.
Die Fläche der Gemeinde beträgt 1612 Hektaren; davon sind 804 Hektaren bewaldet und 309
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Geschichte
Geschichte
Die Gegend um Rheinfelden war bereits während der Mittelsteinzeit vor ca. 10'000 Jahren besiedelt. Damals lebten Menschen in der
Eremitage, einer kleinen natürlichen Höhle direkt an der heutigen Autobahn. Im Jahr 45 v. Chr. wurde wenige Kilometer weiter westlich die Siedlung Augusta Raurica gegründet, die erste römische Stadt in der heutigen Schweiz. In der flachen Ebene bei Rheinfelden entstand daraufhin ein grosser Gutshof. Gegen Ende des 4. Jahrhunderts bestand im Bereich der westlichen Altstadt ein Kastell zur Grenzsicherung.
In der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts, als das gesamte Fricktal auf dem Territorium des Königreichs Burgund lag, liess sich eine Adelsfamilie nieder, die sich später
Grafen von Rheinfelden nannten. Sie errichteten auf der strategisch günstig gelegenen Insel die Burg Stein. Um die «Altenburg» am Flussufer entstand eine Siedlung. Der letzte der Linie war Rudolf von Rheinfelden, Herzog von Schwaben und von 1077 bis 1080 Gegenkönig des Heiligen Römischen Reiches.
Nach dessen gewaltsamen Tod ging der Besitz an den Schwiegersohn Berthold
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Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Die historische Altstadt ist halbkreisförmig und liegt am Ufer des Rheins zwischen dem
Inseli im Westen und der Mündung des Magdenerbachs im Osten; der Bach bildet einen natürlichen Stadtgraben. Während der westliche Teil der Stadtmauer heute nicht mehr existiert, sind der östliche und der südliche Teil noch vollständig erhalten, mitsamt Wehrgang und Türmen. Der grösste Teil der Altstadt ist heute autofrei.
Der
Messerturm mit seiner charakteristischen Spitzhaube bildet den nordöstlichen Abschluss der Stadtmauer zum Rhein hin. Der Grundriss des aus dem 15. Jahrhundert stammenden Turms ist dreieckig, wobei eine Ecke in den Fluss hineinragt. Der Name stammt von den Messern, die einst in der Folterkammer zum Einsatz kamen. Der
Storchennestturm, früher „Kupferturm“ genannt, ist das östliche Stadttor. Es gibt zwei Durchgänge; einer war für Pferdefuhrwerke bestimmt, der andere für Fussgänger. Die Mauerschlitze für die Verriegelung sind heute noch sichtbar.
Unter dem
Obertorturm befindet sich das südliche Stadttor. Während der Unterb
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Wirtschaft
Wirtschaft
In Rheinfelden gibt es etwa 6000 Arbeitsplätze, davon 1 % in der Landwirtschaft, 30 % in der Industrie und 69 % im Dienstleistungssektor. Bekannt ist Rheinfelden vor allem durch die grösste Bierbrauerei der Schweiz (Feldschlösschen Getränke AG), die im Jahr 2000 vom dänischen Bierkonzern Carlsberg übernommen wurde.
An der Grenze zur Gemeinde Möhlin befindet sich seit 1845 eine Saline, die den Vereinigten Schweizerischen Rheinsalinen gehört. Diese produziert mit den im nahen Riburg und in Pratteln gelegenen Salinen jährlich 200'000 Tonnen Salz.
Das Kurzentrum mit Solebad, Rehabilitationsklinik und Hotels macht Rheinfelden zu einem bedeutenden Touristenort. Daneben gibt es eine weitere Klinik, die auf Psychosomatik spezialisiert ist. Lag der Schwerpunkt früher auf dem klassischen Kurbetrieb, so ist heute der Wellness-Bereich dominierend.
Basierend auf dem Artikel Rheinfelden AG der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License. |
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