Geschichte
Entstanden ist die Stadt aus den Ortschaften Rybanis (Ryba bedeutet „Fisch“) und Damgor (Dam bedeutet „Eiche“), die beiderseits der sumpfigen Recknitzniederung lagen.
Zum Schutz des wichtigen Flussübergangs über die Recknitz ließen die mecklenburgischen Fürsten in Flussnähe um 1200 eine Burg errichten, die der Keim des späteren Ribnitzer Ortskerns wurde. Bis in das 14. Jahrhundert gehörte der Ort noch zur Herrschaft Rostock.
Die Herrscher des damaligen Fürstentums Rügen errichteten eine eigene Burg auf der östlichen Gegenseite, aus der später die Stadt Damgarten entstand.
Ribnitz, wird erstmalig in einer Urkunde aus dem Jahre 1233 erwähnt und Damgarten erhält sein Lübisches Recht 1258 vom Rügenfürsten Jaromar II.. 1323 wird das Klarissenkloster Ribnitz gegründet. Bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges im Jahr 1648 bildet die Recknitz zwischen Ribnitz und Damgarten die Grenze zwischen dem Herzogtum Pommern und den Herzogtum Mecklenburg. Danach bis zum Jahr 1815 zwischen Schwedisch-Pommern und Mecklenburg. Nach 1815 fällt Schwedisch Pommern an Preußen und gehört zur Provinz Pommern.
Seit Ende des 18. Jahrhunderts waren Juden im Ort ansässig, die sich um diese Zeit des Alten Jüdischen Friedhof einrichteten, wo heute die Richard-Wossidlo-Schule steht. Er wurde bereits in den 1920er Jahren von Nazis geschändet und 1938 eingeebnet. Am Schleusenberg entstand 1885 der Zweite Jüdische Friedhof, der ebenfalls nicht mehr existiert, bis auf eine kleinen Gedenkstätte.
Der Aufschwung der Stadt Ribnitz begann 1934 mit dem Bau kriegswichtiger Produktionsanlagen (Walter-Bachmann-Flugzeugbau KG) und dem Bau des Fliegerhorstes Pütnitz bei Damgarten. Als wehrwirtschaftlich wichtige Städte wurden Damgarten und Ribnitz bedeutende Standorte für Zwangsarbeit an der Ostseeküste. Als das Barther Außenlager des KZ Ravensbrück evakuiert wurde, trieben SS-Mannschaften 800 (nach anderen Angaben 80) Häftlingsfrauen auf dem Marktplatz zur Erschießung zusammen. Proteste von Wehrmachtssoldaten und Frauen aus der Bevölkerung sollen das Massaker verhindert haben. Die bereits 1933 wenigen Juden der Orte wanderten seitdem aus oder wurden zunehmend drangsaliert. Im Ribnitzer Haus Nizzestraße 22 wurde 1941 ein Zwangsquartier eingerichtet, drei dort lebende jüdische Frauen schließlich deportiert.
Der Flugplatz Pütnitz war nach dem 2. Weltkrieg einer der bedeutendsten Standorte der in der DDR stationierten sowjetischen Luftstreitkräfte. Bis 1991 war die 16. Jagdfliegerdivision der Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland in Damgarten stationiert.
Die Doppelstadt Ribnitz-Damgarten entstand 1950 durch Zusammenlegung der beiden Städte Ribnitz (in Mecklenburg) und Damgarten (in Pommern). Beide Stadtvertretungen hatten sich gegen den Zusammenschluss der Städte ausgesprochen. Die damals Regierenden wollten jede Erinnerung an Pommern und eine mecklenburgisch-pommersche Grenze auslöschen. Offiziell wurde die Notwendigkeit einer größeren Kreisstadt für den 1952 gebildeten Kreis Ribnitz-Damgarten nachgeschoben.
Die Recknitz bildete früher die natürliche Grenze zwischen dem Land Mecklenburg-Schwerin und der preußischen Provinz Pommern. Die beiden Stadtteile Ribnitz und Damgarten werden durch die breite sumpfige Flussniederung getrennt. Der Übergang über die Recknitz wird auch Mecklenburger Pass genannt. Auf der mecklenburgischen Seite befindet sich unmittelbar am Fluss das Pass-Gehöft
Nach der politischen Wende wurden ab 1991 die historischen Stadtkerne von Ribnitz mit dem Kloster und von Damgarten im Rahmen der Städtebauförderung gründlich saniert.
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