Geschichte
Der Name Riedenburg war der ursprüngliche Name des Rainberg-Felsens (a rupe que Ritinburc appelatur, 1139). Der Rainberg selbst war zwischen etwa 4500 v.Chr. (älteste Jungsteinzeit) bis 15 v. Chr. (Einmarsch der Römer unter Kaiser Augustus) durchgehend besiedelt, hier befand sich in der keltischen La-Tène-Zeit eine große stadtähnliche und gut befestigte Siedlung.
Riedenburg wird von zwei Armen des Almkanals durchflossen. Der Müllner Arm ist dabei noch älter als der Stiftsarm des Almkanales (nach 1137 erbaut) und versorgte ursprünglich gespeist vom Überwasser des Leopoldskroner Moores als Riedenburger Bach schon im frühesten Mittelalter die Mühlen von Mülln. 1335 wurde der städtische Arm (Bürgerspitalsarm) durch den Mönchsberg gegraben, der vom Müllner Arm abzweigt und die Innere Riedenburg von Süden nach Norden durchquert.
Im 17. Jahrhundert wurden das Riedmoor (Niedermoor) von Riedenburg, ein nördlicher Ausläufer des großen Untersberger Moores („Die Pferde sanken dort bis zum Bauch ein und verloren im Morast die Hufeisen“) allmählich trockengelegt, das Gebiet wurde nun zunehmend etwas intensiver landwirtschaftlich genutzt.
1670 erwarb Michael Spingrueber einen größeren Teil der Riedenburger Talsenke und errichtete hier ein Bauerngut, das Neureit genannt war und das später als Ofenlochwirtshaus (Fürstenbrunnstraße 4) weitere Verwendung fand. Riedenburg wurde 1764–1767 durch den Bau des Sigmundstors von der Altstadt her erschlossen. Abgesehen von wenigen herrschaftliche Gärten und Höfen (Späthhof, Mölkhof, Lebitschhof etc.) dem einst weitum berühmten Wolfegg-Garten und dem Ofenlochwirtshaus sowie den halbkreisförmigen Wehrbauten zur Sicherung des Sigmundstors war die Riedenburg bis Mitte des 18. Jahrhunderts weitgehend unbebaut. 1915/16 wurde die Straßenbahn durch das Sigmundstor bis in die Riedenburg hinein verlängert.
Eine wichtige Voraussetzung für die Verbauung der Riedenburg der Gründerzeit war die Parzellierung der Baron-Löwensternschen Gründe in den Jahren vor 1880. Die genauen Richtlinien für die Gestaltung der vorgesehenen Straßen erfolge dann im Regulierungsplan des Jahres 1886. Kurz darauf entstanden bereits vielerorts erste Wohnbauten. Die Aufschließung dieser Wohnbauten durch Straßen hinkte dabei deutlich hinterher, lange Zeit waren diese Straßen und Wege ungepflastert und ungepflegt und zeitweise kaum befahrbar. Eine erste Kanalisierung der Straßenwässer erfolgte erst nach vielen Petitionen der Bürger im Jahr 1905. Durch die Auflassung der alten Riedenburgerstraße mit dem Ofenlochwirtshaus verlor der Gasthof im Zuge der Neugestaltung der Straßensysteme seine Funktion als Kommunikationszentrum.
Ein Wahrzeichen Riedenburgs war lange Zeit der 54 Meter hohe Schlot der Sternbrauerei, der 1972 gesprengt wurde.
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