Geschichte
Ab dem Jahre 84 n. Chr. begannen die Römer mit dem Bau ihrer Limites und es entstanden kleine Weiler längs der Versorgungstrassen, die zu den Grenzgarnisonen der Limites führten. Es ist anzunehmen, dass es möglicherweise in diesem Zusammenhang, spätestestens aber zu Zeiten der fränkischen Landnahme, also irgendwann zwischen 84 und 700 auch zur Besiedlung des Ritschweierer Tales kam.
Das zu Ritschweier gehörende Oberkunzenbach fand als Gunnesbach bereits im Jahre 773 im Lorscher Codex erste urkundliche Erwähnung.
Die erste schriftliche Erwähnung von Ritschweier selbst, unter dem Namen Ruozelenswilre (Weiler des Rucelin), findet man ebenfalls im Lorscher Codex (Urkunde Nr. 3668) im Zusammenhang mit der Aufzeichnung einer Zinserhebung:
"In Ruozelenswilre zinsen 3 Hofleute, 4 Müller, 9 frei Männer und 14 Frauen, 16 Schilling" .
Diese Urkunde lässt sich auf die Zeit um 1175 datieren, zu diesem Zeitpunkt befand sich der Weiler Ritschweier im Besitz des Klosters Lorsch.
Mit der Auflösung des Lorscher Klosters im Jahre 1232 gelangte Ritschweier in den Besitz des Kurfürstentums Mainz, von welchem es als Lehen zunächst an die Grafen von Sayn zu Greiffenstein und ab 1392 an die Schenken von Erbach vergeben wurde.
Im 15. sowie in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts wechselten die Besitzverhältnisse wiederholt, bis Ritschweier schließlich 1539 wieder an Erbach zurückfiel und damit letztendlich in Kurpfälzer Besitz gelangte.
Mit dem Reichsdeputationshauptschluss von 1803 wurde der Ort Bestandteil des neu gebildeten Großherzogtums Baden. Hier erhielt es 1837 den Status einer selbständigen Gemeinde, nachdem es seit 1812 vorübergehend mit Rippenweier zu einer Gemeinde vereinigt worden war.
1972 wurde Ritschweier im Rahmen der kommunalen Gebietsreform zusammen mit Oberkunzenbach ein Stadtbezirk von Weinheim.
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