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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
22.01.2025
14:39
 
 
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»
 

Geschichte

Im Mittelalter bildete das Pöhlwasser die Grenze zwischen der Herrschaft Schwarzenberg und den östlich davon gelegenen
Besitzungen der Herren von Schönburg. Entlang des Baches lag der Rittersgrüner Pass, der den Erzgebirgskamm querte und für Chronisten Indiz für eine frühe Besiedlung der Gegend war. So feierte man im Jahr 2000 das 750-jährige Bestehen von Rittersgrün. Dass bereits im 13. Jahrhundert eine Siedlung auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde bestanden hat, ist indes zweifelhaft und nicht zu belegen.

1440 soll Jacob Kleinhempel ein erstes Hammerwerk rechts der Pöhla betrieben haben, das später als Schmertzingischer Hammer bezeichnet wurde, auf einer Karte um 1600 aber nicht verzeichnet ist. Einhundert Jahre darauf wurde von Hans Schwarz wenige hundert Meter flussabwärts eine Hammerschmiede gegründet, die man später Eschersche Hammer nannte und später Standort von Kirche und Pfarre wurde. Einen dritten Hammer errichtete 1550 Hans Kleinhempel. Dieser wurde als Arnoldshammer zu einem eigenständigen Gutsbezirk mit eigener Gerichtsbarkeit, der erst 1921 zu Rittersgrün geschlagen wurde. Ein viertes Hammerwerk, das jedoch im Gegensatz zu den anderen drei Hämmer schon bald wieder einging, gab es am Oberlauf des Pöhlwassers am Kaffenberg. Es ist anzunehmen, dass die ersten Siedler wegen der Arbeit in den Hämmern nach Rittersgrün kamen und sich in deren Umkreis niederließen. Eine frühere Besiedlung des Gebietes ist unwahrscheinlich, weil das raue Klima und der felsige Untergrund kaum Ackerbau zuließen und damit weder Lebensgrundlage noch Anziehungskraft für potentielle Bewohner boten.

Die Besiedlung der gegenüberliegenden Seite des Baches ist besser dokumentiert. Der erste Siedler, der sich auf dem Gebiet links des Pöhlwassers, das in Anspielung auf seine Zugehörigkeit zum damaligen Amt Schwarzenberg noch heute als „Amtsseite“ bezeichnet wird, niederließ, war der Breitenbrunner Nisius Lebe, der 1534 hier sein Haus errichtete. 1536 heißt es in einer Steuerliste Rittersgrun Ist ein Heuslen. 1560 waren bereits 11 Häuser gebaut und eine kleine Siedlung entstanden.

Die Gemeinde entwickelte sich im Verlaufe der folgenden Jahrzehnte gut. Eine Steuerliste aus dem Jahr 1701 gibt Aufschluss über die Zusammensetzung der Bevölkerung. Sie zählt in 70 Häusern weit mehr als 100 Haushaltsvorstände, unter denen die meisten im Bergbau tätig waren. Neben den Bergmännern, Hochofenarbeitern und Schmieden verdiente ein anderer Teil der Rittersgrüner sein Geld im Wald, wie aus Berufsbezeichnungen wie Holzhauer und Kohlmesser ersichtlich ist.

Ende der 1810-er Jahre kam mit der Errichtung zweier Klöppelschulen eine weitere Erwerbsquelle in den Ort. Im Zusammenhang mit den Ereignissen um die Märzrevolution stand die rapide Verschlechterung der wirtschaftliche Lage des Ortes bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts, die mit einer Stadtflucht von etwa 200 Arbeitern einherging und in einem Spendenaufruf für Rittersgrün in der Leipziger Zeitung kulminierte. Nach dem Zusammenschluss der vorher eigenständigen Ortschaften zu einer Gemeinde Rittersgrün erfuhr die Wirtschaft einen Aufschwung, einerseits durch die Fabriken von Daniel Simon Junghans und Carl Ludwig Flemming, zum anderen durch die Anbindung des Ortes an das Eisenbahnnetz. Mit der Einweihung der Schmalspurbahnstrecke von Grünstädtel nach Oberrittersgrün 1889 wurde nicht nur der Absatz der ansässigen Unternehmer erleichtert. Auch konnte so der Fremdenverkehr bedeutend angekurbelt werden. Noch heute ist der Bahnhof Oberrittersgrün als Museum einer der bedeutenden Anziehungspunkte des Ortes.

Am 1. Januar 2007 gab Rittersgrün seine Eigenständigkeit auf, nachdem die Eingemeindung in die bereits die Verwaltungsgemeinschaft erfüllende Gemeinde Breitenbrunn im August 2006 beschlossen worden war.

Basierend auf dem Artikel Rittersgrün der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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