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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
27.11.2024
04:13
 
 
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»
 

Geschichte

Das Rollbergviertel war - ähnlich wie Berlin-Wedding - ein traditionelles Arbeiterviertel.

Ab den 1870er Jahren siedelten sich auf den landwirtschaftlich nicht nutzbaren Rollbergen Industrie und Gewerbetreibende an, beispielsweise 1872 die Kindl-Brauerei, darüber hinaus Mietwohnungsbau. Es begann ein Bauboom, bei dem vorwiegend einfachst ausgestattete Mietskasernen mit engen Hinterhöfen entstanden. Hier zogen überwiegend Arbeiter ein. Diese Bebauung hatte bis in die 1970er Jahre Bestand.

Die 20er Jahre des 20. Jahrhunderts stellten ein Blütezeit der Arbeiterbewegung im Viertel dar, viele Bewohner organisierten sich in Protestbewegungen und Parteien wie der SPD und der KPD.

Am 1. Mai 1929 wurde eine Versammlung von 3000 Arbeitern im Rollbergviertel blutig niedergeschlagen, die Polizei schoss in die Menge. Die Arbeiter errichteten daraufhin Barrikaden, es kam zu weiteren Auseinandersetzungen mit der Polizei, bei der in Neukölln über 19 Menschen erschossen und über 60 verletzt wurden. Auch im Wedding starben am 1. Mai 1929 14 Personen bei der Niederschlagung der Unruhen. Seitdem wird das Rollbergviertel auch als „Bullen-“ oder „Barrikadenviertel“ bezeichnet. Die Unruhen sorgten damals für einen noch engeren Zusammenhalt der Bevölkerung.

Von 1933 bis 1945 spielte sich das Leben im immer noch kommunistisch geprägten Rollbergviertel vorwiegend im Untergrund ab. Das Viertel wurde im Zweiten Weltkrieg kaum zerstört.

Auch anschließend bis in die 60er Jahre hinein wurde das Viertel nicht saniert. Die Bausubstanz und die Art der Bebeauung wurden in den 1960er Jahren als unhygienisch und menschenunwürdig beurteilt. Wie in vergleichbaren Stadtgebieten wurde deswegen auch hier die so genannte Flächensanierung beschlossen, d.h. der nahezu vollständige Abriss des Viertels und statt dessen die Errichtung von Wohnungsbau der Moderne mit dem Anspruch, mehr Licht, Luft und Sonne für jede Wohnung zu bieten.

Von den vorhandenen 5780 Wohnungen wurden schließlich 5600 abgerissen. An ihrer Stelle entstanden vor allem mehrstockige Neubauten in unterschiedlichen Konfigurationen, z.T. unter Aufhebung des alten Straßenrasters.

Die Bewohner mussten das Viertel zumindest temporär verlassen, nicht alle kehrten nach Abschluss der Flächensanierung zurück. Viele Menschen ausländischer Herkunft zogen in das Rollbergviertel.

Das Gebiet hat den architektonischen und städtebaulichen Charakter einer Großsiedlung, ist allerdings relativ überschaubar. Auch heute gilt das Rollbergviertel wieder als Problem-Quartier.

Basierend auf dem Artikel Rollbergsiedlung der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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