Geschichte
Anders als bisher angenommen, wurde Ronsdorf erstmals urkundlich im Jahre 1494 durch die Nennung eines „Johann von Ronsdorp“ verlässlich erwähnt. Das bereits 1245 in den Kölner Schreinsbüchern genannte „Rumsdorp“ bezieht sich hingegen wahrscheinlich auf eine andere Siedlung, etwa auf Rondorf, heute Stadtteil von Köln.
Der damalige Hof gehörte bis zur Gründung der Stadt Ronsdorf zur Honschaft Erbschlö, die wiederum seit dem 12./13. Jahrhundert im Kirchspiel Lüttringhausen lag.
Eigentliche Stadtgründer war der aus Elberfeld zugezogene Fabrikant, Kaufmann und erste Kirchmeister der neuen Evangelisch-reformierten Gemeinde,Elias Eller, der im Jahre 1690 auf einem Hof „Ronsdorf“ geboren wurde und dann in Elberfeld arbeitete. Nach dem Tod seiner ersten Frau Catharina Bolckhaus bildete sich um ihn und seine zweite Frau Anna vom Büchel innerhalb der Evangelisch-reformierten Gemeinde Elberfeld ein frommer Zirkel, der dem radikalen Pietismus zuzurechnen ist. Er wurde von Daniel Schleyermacher, einem der Pfarrer der Gemeinde, unterstützt. Entsprechung der Führungsrolle Ellers wurde dieser Kreis „Ellerianer“ genannt. Eller warb vor allem unter seinen Verwandten um Ansiedlung in Ronsdorf, wo er ein großes väterliches Erbe besaß. So setzte seit 1737 aus Elberfeld, aber auch aus dem bergischen Umland ein Zuzug nach Ronsdorf ein.
1741 genehmigte der damalige Düsseldorfer Landesherr, Kurfürst und Herzog Karl Philipp von der Pfalz, die Gründung einer eigenen Evangelisch-reformierten Kirchengemeinde. Die Wahl des ersten Pfarrers fiel auf Schleyermacher. Eller stiftete auch das Grundstück für den Bau eines Kirchhauses, das ein Jahr später, am 5. September 1742, eingeweiht werden konnte. Dank Ellers guter Beziehungen zum preußischen Hof - König Friedrich II. hatte ihn zum preußischen Residenten und "Vorsteher aller Protestanten" im Herzogtum Jülich-Berg ernannt - bekam Ronsdorf schon 1745 die Stadtrechte vom neuen LandesherrnKurfürst Karl Theodor verliehen. Der Kurfürst besuchte kurz darauf auch die junge Stadt. Daran erinnert noch heute die Kurfürstenstraße. Eller wurde 1747 zum ersten Bürgermeister gewählt. Er sah die Siedlung Ronsdorf als das „Neue Zion“ an.
Eller starb im Jahre 1750. Er trat auch als Wirtschaftspionier hervor, dem die Einführung des Textilgewerbes zu danken war. Neben der Textilindustrie, insbesondere der Bandwirkerei, war das schon im Mittelalter entstandene eisenverarbeitende Gewerbe der wichtigste Wirtschaftszweig in Ronsdorf. Noch heute gibt es einige bedeutende Zulieferer der Automobilindustrie.
Im Jahre 1816 ging Ronsdorf dann mit dem Übergang an Preußen an den Landkreis Lennep. Am 29. Juli 1929 wurde Ronsdorf in die seinerzeit neugegründete Stadt Wuppertal eingemeindet (zusammen mit Barmen, Beyenburg, Cronenberg, Elberfeld und Vohwinkel). In der Nacht vom 29. zum 30. Mai 1943 wurde Ronsdorf durch einen alliierten Luftangriff auf Wuppertal zerstört. Dieser Luftangriff sollte eigentlich die Stadtteile Vohwinkel und Elberfeld treffen, aufgrund eines deutschen Abwehrmanövers wurden die britischen Bomber jedoch von ihrem geplanten Kurs abgelenkt und verwechselten Ronsdorf mit Vohwinkel.
Am 15. April 1945 standen alliierte Einheiten kurz vor Ronsdorf, und der Volkssturm hat noch zur „Verteidigung“ der Stadt Bäume gefällt und damit Panzersperren errichtet. Danach sollten sie sich bewaffnet Richtung Clarenbach begeben um diese „letze Schlacht“ zu führen. Aber dazu kam es nicht, und so konnte Ronsdorf, ohne dass noch ein einziger Schuss fallen musste, kampflos übergeben werden.
Am Aufgang zum Verwaltungshaus am Ronsdorfer Markt befindet sich eine Gedenktafel mit den Namen der Mitbürgerinnen und Mitbürger, die von den Nationalsozialisten deportiert und ermordet wurden.
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