Geschichte
Nach der Entdeckung von Eisenerzlagerstätten im südwestlichen Erzgebirge entstand 1543 eine Ansiedlung für die Berg- und Hüttenleute. Der Ort gehörte zum Besitz der Familie Schlick. 1628 erwarben ihn die Grafen Nostitz, die ihn bis zur Ablösung der Patrimonialherrschaften im Jahre 1850 besaßen. In der Anfangszeit lag Rothau äußerst abgelegen. Mit der Schaffung einer Straßenverbindung führte ein wichtiger Handelsweg von Erfurt und Plauen nach Prag durch den Ort. Seit dem 17. Jahrhundert entwickelte sich Rothau, das 1654 nur 18 Einwohner hatte, zu einem der bedeutsamsten Standorte der Zinnblechfabrikation in Europa. Aus dem 1560 gegründeten Dorf Winckelaw entstand der Ortsteil Oberrothau.
1861 wurde das Stabeisenwalzwerk errichtet, 1880 folgte ein Blechwalzwerk und 1889 entstand ein Stahlwerk mit Martinöfen. Die 1909 gegründete Rothau-Neudeker Eisenwerke AG beschäftigte mehr als 1000 Arbeitnehmer und produzierte pro Jahr ca. 100.000 t Eisen. Auch bei der Blechherstellung war das Unternehmen in der k.u.k. Monarchie führend.
Auf den Fluren von Oberrothau entstand in den 1920er Jahren die Siedlung Haar. Im Jahre 1925 wurde die Stadtkirche erbaut.
Der Zusammenbruch des Unternehmens in Folge der Weltwirtschaftskrise im Jahre 1931 führte in Rothau und Umgebung zur höchsten Arbeitslosenquote in der Tschechoslowakei und löste soziale Unruhen aus. Nach dem Münchner Abkommen wurde Rothau ins Deutsche Reich eingegliedert und gehörte zum Landkreis Graslitz. Während des Zweiten Weltkrieges erfolgte die Produktion von Waffen.
Nach Kriegsende wurden die Industrieanlagen von den Å koda-Werken Pilsen übernommen und es entstand wiederum auf Fluren von Hornà Rotava die Siedlung Nová Plzeň. Zwischen 1960 und 1990 wurde dort mit SÃdliÅ¡tÄ› eine weitere Siedlung angelegt. Im Jahre 1965 wurde Rotava zur Stadt erhoben.
Basierend auf dem Artikel Rotava der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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