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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
08.09.2024
01:18
 
 
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Geschichte

Die Wurzeln von Rothenburg liegen in Detwang, einem heutigen Stadtteil von Rothenburg. Diese Pfarrei wurde um 970 von einem ostfränkischen Adligen namens Reiniger errichtet. Es folgten die Errichtung der Comburg (bei Schwäbisch-Hall), sowie die der Grafenburg oberhalb der Tauber, aus deren Standort sich der Namenszusatz ob der Tauber ableitet.

Bis zu deren Aussterben im Jahr 1108 befand sich die Kaiserburg, die durch Erdbeben 1356 zerstört wurde, im Besitz der Grafen von Comburg-Rothenburg. Graf Heinrich von Rotenburg, das letzte Familienmitglied, vermachte die Burg dem Kloster Comburg.

Heinrich V., der diese Schenkung nicht bestätigte, gab den Besitz an seinen Neffen Konrad III. als Lehen. Dieser erlangte 1137 die Königswürde, hielt Hof in Rothenburg und errichtete die Reichsburg. Sein Sohn, Friedrich von Rothenburg, wurde vorerst von seinem Vetter Friedrich I. bevormundet (er war noch minderjährig, als sein Vater starb) und erhielt mit seinem Ritterschlag von 1157 den Titel „Herzog von Rothenburg“. Durch Friedrich I. wurde Friedrich von Rothenburg auch das Egerland übergeben.

Die Erhebung von Rothenburg zur Freien Reichsstadt erfolgte am 15. Mai 1274 durch König Rudolf von Habsburg. Prominenteste Figur des Mittelalters war Heinrich Toppler (ca. 1340–1408), der mit seiner energischen Politik und seinen Landkäufen das Schicksal der Stadt weit über seinen umstrittenen Tod hinaus beeinflusst hat.

Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Stadt 1631 von General Graf von Tilly eingenommen; aus diesem Anlass findet noch heute jährlich das Festspiel „Der Meistertrunk“ statt (siehe unten).
Nachdem 1650 die letzten Soldaten die Stadt verlassen hatten, versank die Stadt in eine Art Dornröschenschlaf. Die Entwicklung stand praktisch still und die Stadt wurde bedeutungslos. Dies ist der Grund, warum sich die Stadt bzw. ihre Bausubstanz in einem dermaßen gut erhaltenen Zustand befindet.

Seit dem Reichsdeputationshauptschluss von 1803 ist die Stadt ein Teil Bayerns. Bereits um die Jahrhundertwende wurde Rothenburg dann ein beliebtes Tourismusziel für Engländer und Franzosen. Noch vor dem ersten Weltkrieg trafen Ausflugsbusse mit gehobener Gesellschaft ein, die im Hotel Eisenhut residierte, das heute noch existiert.

In der Weimarer Republik entwickelten sich Stadt und Wahlbezirk Rothenburg zu einer Hochburg der NSDAP, die 1933 dort 83 % der Stimmen auf sich vereinigen konnte.

Kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs, am 31. März 1945 wurden etwa 40 % der original erhaltenen Bausubstanz Rothenburgs durch den Angriff einer Staffel der 386. Bombardement Group der US-Luftwaffe beschädigt oder zerstört. Der Bombenangriff galt eigentlich einem Öllager im oberfränkischen Ebrach, das aber wegen Vernebelung nicht angegriffen werden konnte, so dass Rothenburg – obwohl ohne militärische Bedeutung – als Ersatzziel angegriffen wurde. Die Zerstörung betraf hauptsächlich den neueren Ostteil der Altstadt, so dass die bedeutendsten Baudenkmäler erhalten bleiben. Nach dem Krieg wurden die Gebäude originalgetreu aufgebaut bzw. saniert. Die später befragten Piloten sagten aus, sie hätten nicht geahnt, welche Kulturstadt sie bombardieren würden. Nach Kriegsende beteiligten sich die Amerikaner mit großzügigen Spenden am Wiederaufbau, wie noch heute die Spendertafeln am Wehrgang belegen.

Am 17. April 1945 ging der Krieg für die Rothenburger zu Ende, während andernorts drei Wochen lang weitergekämpft wurde. Der damalige US-Hochkommissar für Deutschland, Mc Cloy, erklärte 1950 schriftlich, er habe einen auf Rothenburg geplanten Artillerieangriff durch seine Intervention beim zuständigen General Devers verhindert. McCloy kannte Rothenburg nur aus Erzählungen seiner Mutter, die die Stadt vor dem Krieg besucht hatte und von dem mittelalterlichen Ort schwärmte.

Bis ins Jahr 1972 war die Stadt Sitz des Landkreises Rothenburg und führte deshalb ein eigenes Kfz-Kennzeichen: ROT (nur Gruppe Ia, also z. B. ROT-H 123). Mit der bayerischen Gebietsreform wurde die Stadt und der bisherige Landkreis dem Landkreis Ansbach zugeordnet. Die Stadt behielt allerdings den Status einer Großen Kreisstadt.

Basierend auf dem Artikel Rothenburg ob der Tauber der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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