Geschichte
Um 927 wurde Rottenmann bereits in einem Tauschdokument, abgeschlossen zwischen dem Erzbischof von Salzburg und seinem Chorbischof Cotabert, erstmals urkundlich erwähnt.
Das ursprüngliche Rottenmann befand sich rund 2 km weiter östlich im heutigen Ortsteil St. Georgen. Da dort auf Grund der geologischen Gegebenheiten (starke Versumpfung) eine weitere Ausdehnung der Siedlung nicht möglich war, wurde der heutige Ort von einem deutschen Städtebauer auf den Schuttabhängen des im Süden der Stadt gelegenen Hausberges „Stein am Mandl“ geplant.
Zum Schutze der Handelskaufleute, welche die stark frequentierte Salz- und Handelsstraße - früher Römerstraße - befuhren, wurde spätestens zu Anfang des 12. Jahrhunderts die Burg Rottenmann erbaut und mit Mauern und Gräben umgeben. Daraus entwickelte sich über die Jahre das heutige Rottenmann mit einer breiten Marktstraße (Marktplatz), von der rechtwinkelig schmale Gassen abzweigen.
Um 1266 wird die Stadtpfarrkirche St. Nikolaus zum ersten Mal erwähnt. Am 25. Oktober 1279 hielt sich König Rudolf von Habsburg zum ersten Mal in Rottenmann auf und dürfte bei seinem Besuch die Stadterhebung durchgeführt haben, da ja in den Folgejahren Rottenmann in verschiedenen Urkunden immer wieder als Stadt bezeichnet wurde. 1296 ist die älteste Nennung eines Stadtrichters vermerkt.
Rund um Rottenmann werden die heutigen Ortsteile Singsdorf und Strechau um 1080, Büschendorf um 1135, Bärndorf um 1150, Grünbühel um 1190, Villmannsdorf im Jahre 1296 und Goldbühel im 15. Jahrhundert erstmals genannt.
Nachdem Rottenmann schon im Jahre 1251 von salzburgischen Truppen besetzt worden war, passierte dies nochmals 1292, als sich der steirische Adelsbund - mit Salzburg und Bayern verbündet - gegen Herzog Albrecht I. empörte. Bald darauf - 1320 - wurde Rottenmann für die dem Landesfürsten bewiesene Treue zur Stadt erhoben und erhielt gleichzeitig auch überaus wichtige und einträgliche Handels-, Markt- und Gerichtsfreiheiten; besonders das Recht der Eisen- und Salzniederlage und die hohen Einkünfte aus den nahen Silbergruben von Oppenberg und am Dietmannsberg machten die Rottenmanner Bürger rasch wohlhabend.
1453 stiftete der Rottenmanner Bürger Wolfgang Dietz Geld für die Errichtung eines Klosters, nach Genehmigung durch Papst Calixt III. wurden Augustiner-Chorherren aus Wien nach Rottenmann gerufen. Dem Stift war jedoch keine wirklich große Zukunft beschert, vor allem in der Reformationszeit hatte es schwer zu leiden. Kaiser Joseph II. hob das Stift schließlich 1785 auf.
Die Stiftsherrschaft Rottenmann wurde später von den Eisenwerken Pesendorfer erworben, später durch Max Ritter von Gutmann, der sie im Zuge des Anschlusses Österreichs an das Deutsche Reich an den Industriellen Flick weiterveräußerte.
Das 16. Jahrhundert war geprägt von der Ausbreitung des Luthertums und den daraus resultierenden Auseinandersetzungen und Unruhen. Die Freiherren Hoffmann erwiesen sich als maßgebliche Förderer des neuen Glaubens und beherrschten bald das gesamte Paltental und Gebiete darüber hinaus. Im Zuge der nachfolgenden Gegenreformation wurde über Anweisung des Landesfürsten am 15. November 1599 eine Reformkommission nach Rottenmann entsandt - zwei Tage später war die erst vor 20 Jahren erbaute evangelische Salvatorkirche in Schutt und Asche gelegt. Durch die Abwanderung lutherisch gesinnter zählte Rottenmann im Jahr 1612 nur mehr 116 Bürger, wobei man in dieser Zeit nur jene Bewohner als Bürger bezeichnete, die innerhalb der Stadtmauern einen Hausbesitz nachweisen konnten.
Nach der zweimaligen Besetzung der Stadt durch französische Truppen, die zu Hungersnöten und katastrophalen Zuständen führten, trat durch die Übernahme der Eisenverarbeitung durch Josef Pesendorfer im Jahre 1815 eine Besserung ein.
1892 übernahmen die Gebrüder Lapp die Eisenwerke in Rottenmann und modernisierten den Betrieb.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Werk als Paltenstahlwerk Rottenmann weitergeführt und schließlich vom Deutschen Industriellen Bauknecht gekauft. Heute werden in Rottenmann Kühlgeräte durch die AHT gefertigt.
Seit 1849 gibt es, nachdem Rottenmann durch Jahrhunderte eine eigene Gerichtsbarkeit hatte, das Bezirksgericht. 1850 erfolgte die Eingemeindung von St. Georgen, Strechau/Strechen, 1943 jene der Ortsteile Villmannsdorf und Büschendorf. Am 1. Januar 1974 wurde die Gemeinde Palten mit den Ortsteilen Bärndorf, Edlach und Singsdorf mit der Stadtgemeinde Rottenmann vereinigt.
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