Geschichte
Das anfänglich Friedrichowen genannte Dorf entstand im Rahmen eines vom brandenburgischen Kurfürsten Friedrich Wilhelm I. im zweiten Viertel des 17. Jahrhunderts veranlassten Kolonisationsprogramms für den Süden Ostpreußens. Mit der Ortsgründung wurde der Schulze Jakob Bieber beauftragt, dem dazu 60 Hufen Land (etwa 1.000 Hektar) zur Verfügung gestellt wurden. 1645 wurde die Fundationsurkunde für ein Schatulldorf ausgestellt und somit war das Dorf unmittelbar dem Herzogtum Preußen unterstellt. Verwaltungsmäßig gehörte es bis 1752 zum Oberländischen Kreis, danach zum Kreis Neidenburg und ab 1815 zum Kreis Ortelsburg. 1665 wurde die erste Kirche errichtet, die allerdings schon 1700 einem Brand zum Opfer fiel. Sie wurde danach durch einen Fachwerkbau ersetzt.
Im Laufe des 18. Jahrhunderts entwickelte sich der Ort, nun Friedrichshof genannt, zu einem florierenden Markt, der vor allem durch den Grenzhandel mit dem nahen Polen begünstigt war. Das war für den preußischen König Friedrich Wilhelm II. Anlass, Friedrichshof 1789 in den Rang eines Marktfleckens zu erheben. Reiche Bernsteinlager entdeckte man 1811 auf einem 2.500 km² großen, westlich von Friedrichshof gelegenen Gebiet. 1885 musste die über 200-jährige Kirche wegen Baufälligkeit einem weiteren Neubau weichen. Diesmal wurde die Kirche im neugotischen Stil mit einem hoch aufragenden Turm errichtet. Von 1830 bis 1884 existierte in Friedrichshof ein Lehrerseminar, das danach in die Kreisstadt Ortelsburg verlegt wurde. Im Jahre 1898 wurde ein Gebäude für eine sechsklassige Schule eingeweiht.
1890 hatte der Ort mit 2.321 Einwohnern seine höchste Einwohnerzahl während seiner deutschen Geschichte erreicht. Zu ihnen gehörten 1.800 Menschen polnischer Nationalität. Die Haupteinnahmequelle war zu dieser Zeit die Viehzucht.
Nach dem Ersten Weltkrieg litt Friedrichshof unter der Schließung der Grenze zu Polen und dem damit verbundenen Verlust des einträglichen Grenzhandels. Nach einem Tiefststand von 1.786 Einwohnern im Jahre 1933 wurden 1939 wieder 1.800 Einwohner gezählt. Die meisten von ihnen begaben sich zum Ende des Zweiten Weltkriegs beim Heranrücken der sowjetischen Front zwischen Dezember 1944 und Januar 1945 auf die Flucht nach Westen.
Noch im Januar 1945 wurde der Ort von der Roten Armee besetzt und anschließend unter polnische Verwaltung gestellt. Der Ortsname wurde in „Rozogi“ geändert.
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