Geschichte
Auf dem Gemeindegebiet von Rümikon standen einst zwei römische Wachtürme, die ab dem Jahr 370 die nördliche Grenze des Imperiums bewachten. Doch bereits im ersten Jahrzehnt des 5. Jahrhunderts zogen sich die Römer endgültig zurück. Die erste Warte lag auf einer erhöht liegenden Terrasse an der östlichen Gemeindegrenze und ist teilweise noch gut erhalten, eine zweite befand sich an der Mündung des Tägerbachs.
Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte im Jahr 1113. Der Fischfang spielte eine bedeutende Rolle im Leben der Dorfbewohner, da die Landwirtschaft auf dem schmalen Uferstreifen nicht ertragreich genug war. Bereits im frühen 15. Jahrhundert wurden die vischeren ze rümigkon (die Fischer von Rümikon) ausdrücklich erwähnt. Die Eidgenossen eroberten 1415 den Aargau und lösten die Habsburger als Landesherren und Inhaber der hohen Gerichtsbarkeit ab. Rümikon gehörte fortan zum Amt Ehrendingen der Grafschaft Baden, einer Gemeinen Herrschaft.
Durch geschicktes Verhandeln konnten die Rümiker im Jahr 1498 das alleinige Fischereirecht in ihren Besitz bringen. Sie durften auf der gesamten Breite des Rheins fischen und nicht, wie sonst üblich, nur bis zur Flussmitte. Noch im späten 19. Jahrhundert sagte man über das Dorf: «Rümikon hat lauter Fischer von Geschlecht, ausgenommen ein Meier, und der ist Fischer von Beruf.» Im März 1798 marschierten die Franzosen in die Schweiz ein und riefen die Helvetische Republik aus. Rümikon wurde eine Gemeinde im kurzlebigen Kanton Baden; seit 1803 gehört sie zum Kanton Aargau.
Die Eröffnung der Eisenbahnlinie zwischen Koblenz und Winterthur erfolgte am 1. August 1876. Allerdings musste Rümikon den Bahnhof mit der Nachbargemeinde Mellikon teilen, da er weit ausserhalb zwischen den beiden Dörfern lag. 1995 erhielt Rümikon dann eine direkt beim Dorfzentrum gelegene Bahnhaltestelle, die den alten Bahnhof Mellikon-Rümikon ersetzte. Über Jahrhunderte hinweg ist die Bevölkerungszahl relativ stabil geblieben, da aufgrund der beengten topographischen Verhältnisse keine grosse Expansion möglich war.
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