Geschichte
Die Siedlungsanfänge des Ortes gehen ins 9. Jahrhundert in die Zeit der 2. fränkischen Landnahme der Karolinger zurück.
Am 28. April 906 wird Ruodsuvinduhusen genannt: Ein sog. "Adalbertus comes provincialis" vertauscht gewisse Güter mit dem Fuldaer Abt Huoggi. Dies geschieht im Einverständnis mit König Ludwig (des Kindes).
Eine andere Quelle datiert diese Urkunde auf 907, wobei auch die Schreibweise des Ortsnamens eine Veränderung aufweist Ruotsuvindeshusen.
Graf Rudolf vom Saalgau schloss 953 einen Tausch mit Abt Hadamar (von Fulda), welchen König Otto 958 bestätigte.
Das Kloster Fulda übergibt Besitz in Rutsindehusen.
Schon früh gelangte Rütschenhausen an das 1292 gegründete, hochstiftische Zentgericht und Amt Arnstein. Wichtigster Grundherr ist nun das Hochstift Würzburg. Hohe und niedere Gerichtsbarkeit nimmt der Bischof wahr.
Ursprünglich ist Rütschenhausen Filiale der Pfarrei Altbessingen.
Das Gotteshaus in Rütschenhausen - eine alte Wallfahrtsstätte zu "Maria von der Tann", soll bis ins 13. Jahrhundert zurückgehen.
1443 wurde Rütschenhausen der neu gegründeten Oberpfarrei Greßthal zugeteilt.
1449 verkauften die Abtissin Anna Kuchenmeister und ihr Konvent des Klosters zu Frauenroth ihren Zehnten im Feld und im Dorf zu Kaisten, groß und klein, an die "Cappeln unser lieben frawen zu Rutzenhusen", um 26 Gulden rheinischer Landeswährung.
1574 bildeten die Reichtalsdörfer Greßthal, Rütschenhausen, Brebersdorf, Kaisten und Schwemmelsbach zusammen ein Dorfgericht. Es hatte zwei Richter und 12 Schöffen.
1598 wurde der Kirchturm der Wallfahrtskirche "von neuem" errichtet. Das Langhaus baute man 1659 um. Verschiedene Jahreszahlen - 1600 und 1615 - deuten auf mehrmaligen Umbau hin. 1712 wurde die Wallfahrtskirche nach Westen um eine Achse erweitert
Nach der Säkularisation wird das Dorf 1804 dem Landgericht Arnstein zugeteilt, nach dem 1806 errichteten Großherzogtum Würzburg wird es 1814 bayrisch.
1862 kam es zu einer Trennung von Justiz und Verwaltung.
Die bisherigen Landgerichte Arnstein und Karlstadt blieben für die Rechtsprechung erhalten. VerwaltungsÂmäßig erfolgte eine Zusammenfassung der beiden ehemaligen Landgerichte zum Bezirksamt Karlstadt.
So wurde Rütschenhausen dessen am weitesten an die nordöstliche Grenze vorgeÂschobene Gemeinde, die Bezirksämter Schweinfurt und Hammelburg grenzten an.
Für Rütschenhausen wirkte sich der weite Weg zu den Ämtern sehr ungünstig aus.
Seit Errichtung des Bezirksamtes Karlstadt ist in Rütschenhausen ein völlige Stagnation der Bevölkerungszahl zu verzeichnen, obwohl sich die Zahl der Wohngebäude erhöht hat.
Im 2. Weltkrieg war die Bombardierung Würzburgs am 16. März 1945 bis nach Rütschenhausen zu hören, ebenso wie die 3-4 Bombardierungen von Schweinfurt in den Jahren 1944 bis 1945.
Am 9. April 1945 (am Tag nach dem weißen Sonntag) marschierte die amerikanische Armee in Rütschenhausen ein. In den Tagen davor hat Artilleriefeuer der deutschen Wehrmacht (aus Hambach) drei Kühe getötet, ein Hausgiebel beschädigt, zwei Pappeln umgeschossen und ein Fenster der Kirche zerstört. Rütschenhausen hatte am Ende des 2. Weltkrieges bei 171 Einwohnern 13 Gefallene und Vermisste zu beklagen.
Durch die Landkreisreform die am 1. Juli 1972 in Kraft trat, wurde Rütschenhausen in den Landkreis Schweinfurt eingegliedert.
1978 wurde Rütschenhausen mit Brebersdorf, Burghausen, Greßthal, Kaisten, Schwemmelsbach, Wasserlosen und Wülfershausen zur Gemeinde Wasserlosen zusammengefasst und verlor seine Selbstständigkeit als Gemeinde. Die neue Gemeinde Wasserlosen hat ihren Sitz in Greßthal.
Im Jahr 2006 wird in Rütschenhausen das 1100 jährige Jubiläum gefeiert.
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