Geschichte
Der klevische Ort wurde 1371 auf dem ehemals links- und nach dem Rheindurchbruch rechtsrheinischen „Homberger Werth“ gegründet, auf dem die Grafen von Moers eine Rheinzollstelle errichteten. Graf Johann von Moers war zuvor von Kaiser Karl IV. am 28. April 1371 in Prag durch Urkunde dazu bevollmächtigt worden, an beliebiger Stelle in der Herrschaft Moers einen neuen Zoll zu errichten. Es entwickelte sich auf dem Gelände der Burgfreiheit rasch eine städtische Ansiedlung im Umfang der ehemaligen Ruhrorter Altstadt. Die Zollrechte wurden bald an die Herzöge von Kleve und die Grafen von der Mark verpfändet. Sie errichteten auch das Kasteel – damaliges Haus Ruhrort – und befestigten den Ort, wozu sie 1437 verpflichtet wurden, um Zollfreiheit für die Ruhrorter auf dem Rhein zu erlangen. Das Stadtrecht wurde ihnen aufgrund der mangelnden Befestigung vorerst verwehrt. Gegen Ende des 15. Jahrhunderts durfte die Gemeinde ihren Gottesdienst in den eigenen Mauern abhalten, was rasch zum Bau einer kleinen Kirche auf dem Ruhrorter Marktplatz führte. 1551 trat die Gemeinde geschlossen dem protestantischen Glauben über.
Seit 1551 wurde diese Siedlung als Stadt bezeichnet.
Aufgrund des Vertrages von Xanten aus dem Jahre 1614 und der darin geregelten Jülich-Klevischen Erbteilung, die in eine vorläufigen Teilung der Herzogtümer endete, gingen die Gebiete von Kleve-Mark an die Kurfürsten von Brandenburg.
1636 wurde der Befehl zum kompletten Abtragen des wehrtechnisch nutzlos gewordenen Kasteels von Kurfürst von Brandenburg gegeben. Zwei Turmstümpfe blieben jedoch bis zur ersten Stadterweiterung 1754/1756 erhalten, wie auch die städtische Anlage bis zu diesem Zeitpunkt in ihren kleinen Dimensionen bestehen blieb. Reste des Kasteels sind noch Ende des 20. Jahrhunderts in Kellern Ruhrorter Häuser entdeckt worden
In Ruhrort entstand 1665 eine Schiffergilde, deren Mitglieder sich in den rheinaufwärts gelegenen Städten als Kohlehändler betätigten.
Ruhrort kam 1701 zu Preußen. 1712 entstand die erste Schiffswerft in Ruhrort. Nach einem Beschluss des Magistrats entsteht 1716 der erste angemessene Hafen. Als erstes Haus außerhalb der Ruhrorter Stadtmauer wurde 1756 das so genannte Packhaus, das Stammhaus der Familie Haniel, errichtet. 1808 wird Meiderich nach Ruhrort eingemeindet. 1828 eröffnete Franz Haniel eine Werft für den Bau von Dampfschiffen.
Seit 1766 wurde der Ruhrorter Hafen durch die preußische Regierung verwaltet, die für einen zielstrebigen Ausbau der Häfen sorgte. In den Jahren 1837–1842 wurde der Schleusenhafen gebaut, der durch einen Durchstich mit dem Inselhafen verbunden war.
Die Ruhrorter Häfen wurden 1848 von der Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft durch einen Zweiganschluss nach Oberhausen angeschlossen. Bis 1850 wurde der Ruhrorter Eisenbahnhafen erbaut, an dem 1852 die Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft gemeinsam mit der Ruhrort-Crefeld-Kreis Gladbacher Eisenbahngesellschaft das Trajekt Ruhrort-Homberg errichtete und damit die Verbindung über den Rhein nach Aachen über Hohenbudberg – Krefeld – Viersen – Mönchengladbach herstellte.
In den Jahren 1860–1867 folgte der Bau des Nord- und Südhafens in Ruhrort.
1874 scheidet Meiderich aus der Stadt Ruhrort aus und wird selbstständige Bürgermeisterei.
1901 wurde eine Schifferbörse in Ruhrort eingerichtet. Am 1. April 1904 wurde die Bürgermeisterei Beeck nach Ruhrort eingemeindet. 18 Monate später, am 1. Oktober 1905 wurde Ruhrort zusammen mit Duisburg und Meiderich zu einer Großstadt vereinigt und deren Häfen durch eine einheitliche Verwaltung zusammengeschlossen.
1974 erfolgte die Eröffnung des Museums der Deutschen Binnenschifffahrt. Es erinnert an die lange Schifffahrtstradition Ruhrorts. In den 1990er Jahren wurde es in das alte Hallenbad im Ortsteil Laar umgesiedelt, da das alte Gebäude den Flächenanforderungen nicht mehr gewachsen war.
Die Gesamtschule Ruhrort ist im Stadtteil die einzige weiterführende Schule.
Sie bietet alle Abschlüsse bis zum Abitur an.
Ruhrort sind zwei Touren der Route der Industriekultur – Duisburg: Stadt und Hafen gewidmet.
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