Geschichte
Funde belegen, dass bereits in vorgeschichtlicher Zeit Menschen auf der Frickenhofer Höhe unterwegs waren und dort wahrscheinlich gelebt haben. Die Funde reichen zurück bis in die Zeit um 15.000 v. Chr. Die Besiedlung selbst dürfte erst nach dem 3. Jahrhundert n. Chr. erfolgt sein, als die Alemannen sich nach der Erstürmung des Limes auf den altrömischen Lagerplätzen niederließen und von dort aus die Regionen besiedelten.
Die Anfänge von Ruppertshofen und Tonolzbronn lassen sich auf das 9. bis 10. Jahrhundert n. Chr. datieren. Ein deutlicher Siedlungsimpuls ist aber erst im 12. Jahrhundert eingetreten. Ruppertshofen wuchs in dieser Zeit vom Weiler zum Dorf. Dies geschah im Zusammenhang mit einer Neuordnung des Staufischen Hausgutes, die Friedrich I. von Staufen eingeleitet und sein Enkel Friedrich I. (Barbarossa) fortgesetzt hat. Diese siedelten Bauern auf noch urbar zu machendem Wald- oder Ödland ihres Gebietes an. Weil „freie“ Landschaften und gute Böden schon „in Besitz“ waren, fanden diese Kolonisten meist nur noch karge, wenig fruchtbare Böden vor. Bauern, die dies auf sich nahmen waren frei wie Städter. Sie lebten und arbeiteten inmitten einer grundhörigen Bevölkerung, besaßen aber freie Güter. Hier schlossen sich diese freien Bauern zu einer Waibelhub zusammen, die ihren Sitz in Ruppertshofen hatte. In Urkunden des 14. Jahrhunderts heißt dieser Verband „die Waibelhube ob Gemünde“ oder „die Waibelhube die uf dem Walde ob Lorch gelegen ist“. Die Einrichtung der Waibelhub wird Ruppertshofen vergrößert und gestärkt und somit Tonolzbronn überflügelt haben.
In einer Verkaufsurkunde wird Ruppertshofen 1344 erstmals erwähnt. Weitere Urkunden des 15. Jahrhunderts, die Ruppertshofen betreffen beschreiben fast ausschließlich Eigentumsverhältnisse von Gütern.
In der folgenden Chronik sind die ständigen Besitzwechsel zwischen Klöstern, Limpurg und Württemberg ausgeklammert.
•1430: Erstmalige Nennung der Kapelle zum Heiligen Nikolaus (Käppele)
•1483: Erste Urkunde über ein in Ruppertshofen abgehaltenes Gericht
•1500: Beginn des Baus der Sankt Stephanus-Kirche in Tonolzbronn
•1525: Bauern aus Ruppertshofen schließen sich unter Ihrem Führer Michel Rupp dem „Christlichen Haufen“ im Bauernkrieg an
•1550: Einführung der Reformation in Ruppertshofen
•1609: Der ganze Ort Ruppertshofen brennt nieder
•1610: Die Kapelle zum Heiligen Nikolaus wird wieder aufgebaut
•1635: An der Pest sterben in Ruppertshofen 212 Menschen
•1785: Ruppertshofen hat 68 limpurgische und 60 württembergische Einwohner, der heutige Ortsteil Tonolzbronn hat 43 limpurgische, 23 württembergische und 1 lorchischen Einwohner und der heutige Ortsteil Hönig hat 36 limpurgische Einwohner
•1806: Der limpurgische Teil von Ruppertshofen kommt an das Königreich Württemberg und gehört zur als Schultheißerei zum Oberamt Gmünd
•1809: Ruppertshofen wird dem Oberamt Gaildorf zugeordnet
•1841: Bau einer Schule in Ruppertshofen
•1842: Bau des Rathauses
•1864: Gründung des Männergesangsvereins Ruppertshofen
•1882: Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Ruppertshofen
•1886: Gründung des Darlehenskassenvereins
•1904: Gründung des Musikvereins Ruppertshofen
•1913: Einführung der elektrischen Ortsbeleuchtung
•1938: Ruppertshofen kommt zum Landkreis Gmünd
•1939: Bau eines neuen Schulhauses
•1949: Gründung des Fußballvereins Ruppertshofen
•1952: Ernennung des Geheimen Regierungsrates Jonathan Zenneck zum Ehrenbürger. Die Grundschule erhält den Namen Zenneck-Schule. Errichtung des heutigen Berufsvorbereitungswerks als Jugendwohnheim Einweihung der Turnhalle (als erster Ort im weiten Umkreis verfügt Ruppertshofen über eine solche Einrichtung). Erweiterung der Grundschule.
•1960: Gründung des Kleintierzuchtvereins
•1966: Die Einklassen-Schule in Birkenlohe wird geschlossen
•1970: Der TSV Ruppertshofen gründet eine Damen-Fußballmannschaft
•1971: Ruppertshofen schließt sich dem Gemeindeverwaltungsverband Schwäbischer Wald an
•1973: Der Landkreis Schwäbisch Gmünd geht im Ostalbkreis auf, siehe auch Kreisreform Baden-Württemberg 1973
•1977: Freiwillige Gebietsänderung mit Spraitbach und Alfdorf
•1992: Gemeindepartnerschaft mit der Gemeinde Gehringswalde/Sachsen
•1995: Einweihung des Dorfhauses in Hönig
•2007: Spatenstich für die neue Ruppertshofener Turn- und Festhalle
Basierend auf dem Artikel Ruppertshofen (Württemberg) der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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