Geschichte
Der Ort Schlawa ist im 13. Jahrhundert gegründet worden. Der genaue Zeitpunkt, wann Schlawa Stadtrechte erhielt, ist nicht überliefert, bei ihrer Ersterwähnung auf dem Teilungsrezess des Herzogtums Glogau von 1312 besaß sie diese schon.
Schlawa war zunächst Teil des Glogauer Weichbildes, wurde aber im 15. Jahrhundert zum Adelssitz. Im Jahre 1468 gelangte die Stadt in den Besitz der Familie von Rechenberg, deren bekanntester Spross der mit Martin Luther befreundete Hans Freiherr von Rechenberg war. Im Jahre 1506 kam Schlawa zum Königreich Böhmen.
Nach der Schlacht am Weißen Berg wurde der Besitz der Rechenberger konfisziert und kam in den Besitz der Familie von Barwitz, Freiherren von Fernemont, die 1884 erlosch. Von 1886 bis 1945 besaßen die mährischen Grafen von Haugwitz die Gutsherrschaft Schlawa.
4 km nordöstlich der mit drei Stadttoren versehenen, aber nicht ummauerten Stadt verlief die Grenze zu Großpolen. Neben der Fischerei im See waren die Landwirtschaft und der Grenzhandel mit Polen die wichtigsten Einnahmequellen der Bewohner. In den Jahren 1721 und 1765 brachen in Schlawa zwei große Stadtbrände aus. Seit 1499 war in der Stadt eine Zunft der Tuchmacher ansässig. Die Bedeutung als Tuchmacherstadt ging seit dem Dreißigjährigen Krieg immer mehr zurück, um 1830 erfolgte eine Auswanderung in das damals russische Lodsch.
1735 entstand ein Schlossneubau. Im Jahre 1742 kam die Stadt zu Preußen.
Die evangelische Kirchgemeinde errichtete 1834 ein Kirche auf dem Marktplatz, die aus dem 14. Jahrhundert stammende Michaeliskirche gehörte seit der Gegenreformation den Katholiken.
1820 wurde Schlawa dem Landkreis Freystadt zugeordnet. Nach dessen Auflösung im Jahre 1932 wurde die Stadt Teil des Landkreises Glogau, dem die Stadt schon zuvor zwischen 1816 und 1820 angehört hatte.
Schlawa erhielt 1913 einen Eisenbahnanschluss. Als nach dem Ersten Weltkrieg die Provinz Posen zu Polen kam, wurde die Stadt wieder zur Grenzstadt. Durch diese Randlage verlor Schlawa weiter an Bedeutung.
1921 erfolgte die Eingemeindung des Dorfes Schlawa, das Gut Schlawa ist seit 1928 ein Teil der Stadt.
Während des Dritten Reiches erfolgte eine Umbenennung des slawischen Ortsnamens und die Stadt wie auch der See erhielten die Bezeichnung Schlesiersee. Im Zweiten Weltkrieg entstand bei Schlesiersee – in den Vorwerken Bänisch Vorwerk und Neu Vorwerk – ein Außenlager des KZ Groß Rosen.
Nach Kriegsende wurde die Stadt polnisch. In den ersten Jahren nach dem Krieg war SÅ‚awa der Sitz des Landkreises GÅ‚ogów, da in GÅ‚ogów wegen der Kriegszerstörungen keine Gebäude für die Kreisverwaltung vorhanden waren. Auch Schulen und andere öffentliche Einrichtungen fanden zeitweilig in SÅ‚awa ein Ausweichquartier.
Heute ist die Stadt vor allem ein Erholungsort.
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