Lager Salaspils
Während des Zweiten Weltkriegs befand sich in Salaspils das Polizeigefängnis und Arbeitsumerziehungslager Salaspils.
SS-Sturmbannführer Rudolf Lange, zunächst der Einsatzgruppe A beigeordnet und ab Dezember 1941 Kommandeur der Sicherheitspolizei und des SD, plante im Oktober 1941, in Salaspils eine Polizeihaftstätte und Lager für Juden einzurichten. Der Ort war durch die Eisenbahnverbindung Riga – Daugavpils gut erreichbar; die Häftlinge sollten beim Torfabbau eingesetzt werden. Sämtliche „in Riga und Lettland übriggebliebene Juden“ sollten hier konzentriert werden, wobei Männer und Frauen getrennt werden sollten, um „eine weitere Vermehrung zu verhindern“. Auch lettische „Arbeitsvertragsbrüchige“ und „Arbeitsbummellanten“ sollten im Lager „umerzogen“ werden.
Erste Transporte mit deutschen Juden, die im Oktober 1941 nach Riga umgeleitet worden waren, konnten noch nicht in Salaspils aufgenommen werden und wurden notdürftig im KZ Jungfernhof untergebracht. Das Lager wurde bis zum Frühjahr 1942 von sowjetischen Kriegsgefangenen und deportierten tschechischen und einigen deutschen Juden des KZ Jungfernhof ausgebaut. Die Pläne änderten sich mehrfach. Anstelle der Juden wurden Schutzhäftlinge und Deportierte aus "Bandengebieten" untergebracht.
Zur Erinnerung an die im Lager Umgekommenen wurde 1967 eine Gedenkstätte errichtet; ein Ausstellungsraum, mehrere Skulpturen und ein Marmorblock, in welchem ein Metronom an den Herzschlag der Toten erinnert und eingemeißelte Striche die Tage des Leidens zählen.
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