Geschichte
Seit dem Jahr 800 ist eine Siedlung an der Stelle der heutigen Stadt bekannt, die sich in Nachbarschaft einer Burg befand. Der alte Name Soltwidele weist auf eine Furt durch die Jeetze an der alten Salzstraße hin. Im Jahre 1112 wird die Burg bei Salzwedel zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Salzwedel führt seine Stadtgründung auf Albrecht den Bären (1100-1170) aus dem Hause der Askanier zurück, der zeitweilig auf der Burg Salzwedel lebte; die erste Bezeichnung als „Stadt“ datiert aus dem Jahre 1233. Ab 1247 entstand im Nordosten der Altstadt die Neustadt als planmäßige Gründung. Erst im Jahr 1713 wurden beiden Städte vereinigt. Von 1263 bis 1518 war Salzwedel Mitglied der Hanse.
In der im 18. Jahrhundert ausgestorbenen polabischen („wendischen“) Sprache der Gegend wurde Salzwedel Ljosdit (Lôsdît, Lósdy) genannt, welches eventuell von ljos (< slawisch •lÄ›să) „Wald“ abgeleitet wurde.
Die Reformation fasste in Salzwedel 1541 Fuß. Der Dreißigjährige Krieg brachte die Stadt an den Rand des Ruins, ohne dass sie belagert wurde. Grund dafür war die Einquartierung fremder Truppen. 1870 erhielt die Stadt einen Eisenbahnanschluss.
Während des Zweiten Weltkrieges soll auf dem Gelände der ehemaligen Draht- und Metallwarenfabrik Fertilia ein Kriegsgefangenenlager eingerichtet worden sein, das ab 1944 als Außenlager des KZ Neuengamme weiter betrieben wurde, wo zwischen 400 und 1.500 zumeist jüdische Frauenhäftlinge für die Polte AG Zwangsarbeit verrichten mussten. Gegen Kriegsende sollen dort sogar 3.000 Häftlinge zusammengepfercht worden sein. Außerdem betrieb die Gestapoleitstelle Magdeburg im Ort ein Zwangsarbeiterlager für sogenannte Halbjuden, die in der Brabag schuften mussten.
Ein Bombenangriff im Februar 1945 zerstörte den Bahnhofsbereich und forderte 300 Tote. Die mittelalterliche Altstadt blieb bis heute jedoch weitgehend erhalten.
Von 1946 bis 1950 war Salzwedel kreisfrei. In der DDR wurde die Stadt von April 1971 bis August 1990 Standort der Hubschrauberstaffel 16 der Fliegerkräfte der Grenztruppen der DDR, mit zuletzt Hubschraubern vom Typ Mil Mi-2 und Mil Mi-8.
Am 1. Januar 2005 wurde die Gemeinde Stappenbeck eingegliedert. Seit 1. April 2008 trägt die Stadt den Namenszusatz Hansestadt.
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