Geschichte
Sandebeck wurde am 3. August 1031 in einer Schenkungsurkunde erstmals erwähnt. Das Königsgut Sandebeck ging aus dem Besitz des Kaisers Konrad II. in den des Bischofs Meinwerk von Paderborn über. Zum Königsgut Sandebeck gehörten 11 Vorwerke an anderen Orten.
Das Königsgut Sandebeck lag zwischen dem karolingischen Stützpunkt in Alt-Schieder und der Pfalz Karls des Großen in Paderborn sowie einem befestigten Lager an der Lippequelle; der Weg führte weiter bis Hildesheim und war ein Kurier- und Heerweg. An den Plätzen fränkischen Kulturgutes erfolgte eine frühe Missionierung.
Das Patrozinium der Sandebecker Kirche - der fränkische Heilige Dionysius – weist auf eine Kirchengründung in karolingischer Zeit hin.
Die Besiedlung Sandebecks ist für die frühe altsächsische Siedlungsperiode nach 500 anzunehmen. Sandebeck (Sananabiki - Sandenabiki - Sandenabike - Sandenebeke - Sandenbeck) bedeutet im Altsächsischen „an der versandeten Bache“. Der unterhalb des Sandsteinkammes der Egge entspringende Bach, an dem das Dorf liegt, wird im Volksmund „die Bike“ genannt.
Das Kirchdorf Sandebeck hatte eine „sammelnde“ Funktion innerhalb der Gemarkung und die zentrale Bedeutung innerhalb des Kirchspiels. Die 1615 erbaute Kirche zeigte im Grundriss bereits die gleiche Länge wie die jetzige. Ein Opferstock aus Eggesandstein trägt die Inschrift „Gevet den armen - Anno 1588“ und dürfte aus der noch vor 1615 bestandenen Kirche stammen.
Die zentralörtliche Bedeutung Sandebecks als Pfarrort war nicht auf das kirchliche Leben beschränkt. Sandebeck war Sitz eines Vogtes, der für das Kirchspiel zuständig war.
Hier waren zwei Mühlen angelegt, am Kirchplatz befanden sich Dorfkrug und Krämer sowie die Schule, von deren Reperaturbedürftigkeit bereits 1650 berichtet wird. Weiter wurden in der Folgezeit die Bauern dem Haus „von der Lippe“ in Vinsebeck, später Wintrup, sowie dem Haus „zur Lippe“, Horn, als Grundherren mit Abgaben und Diensten verpflichtet. Dem Fürstbischof stand die „Hohe Gerichtsbarkeit“ mit dem Sitz in Dringenberg zu.
Im Dreißigjährigen Krieg herrschten Pest und Hungersnot, es wurden Vieh und Nahrungsmittel geraubt. Die Beamten aus Dringenberg stellten nach Beendigung des Krieges fest, dass aus Sandebeck „nicht mehr zu bekommen sey als 28 hüner“.
Ende des 18. Jahrhunderts erlangte die Glashütte Sandebeck Bedeutung. Auf dem „Sandebecker Berge am Hohlen Weg“ (alter Eggeweg) befand sich ein „vortrefflicher Sandsteinbruch“. Der Eggesandstein vom Velmerstot fand nicht nur im Dorf Sandebeck beim Bau von Kirche und Häusern, bei Grabdenkmälern und Feldkreuzen Verwendung; der in Quadern gebrochene Werkstein wurde weit ins Land bis zum Rhein und bis nach Berlin geliefert.
Im Jahre 1803 hatte Sandebeck 500 Einwohner und 77 Kolonate (Häuser).
Seit Beginn des 19. Jahrhunderts wurden entscheidende Reformen auf agrarwirtschaftlichem Sektor durchgeführt. Ende des 19. Jahrhunderts zeigte die Bevölkerungsentwicklung eine Zunahme. Es gab Arbeit in der näheren Umgebung des Dorfes durch den Bau der Landstraße Horn-Sandebeck, des Rehberg-Tunnels und der Eisenbahnlinien Altenbeken–Detmold und Altenbeken–Hameln. Von 1870 bis 1900 wurden 35 Wohngebäude errichtet.
Das Siedlungsbild des Dorfes ist heute vielfältiger geworden. Die jahrhundertealten Straßen sind als Feldwege erhalten. Das alte Haufendorf ist immer noch eng bebaut, aber einige Bauern haben ausgesiedelt.
Mit diesen Aussiedlungen hat sich der Kreis in der Siedlungsentwicklung geschlossen. Die Wüstungen – die verlassenen Plätze des Mittelalters – wurden vom Dorf wieder besetzt.
Seit 1955 wächst nördlich des Dorfes eine Siedlung. Das gesamte Dorf wird überragt von der im neugotischen Stil errichteten großen Pfarrkirche – dem Eggedom. In dessen Schutz liegt auch das kulturelle Zentrum des Dorfes – wie seit Jahrhunderten – am Kirchplatz.
Sandebeck hat zurzeit ca. 913 Einwohner und besteht aus 263 Häusern mit steigender Tendenz.
Zu den bedeutenden Töchtern und Söhnen des Ortes gehört Franz Overkott, Volksschullehrer und Heimatforscher.
Basierend auf dem Artikel Sandebeck der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
Quelle | Autoren und Artikelversionen