Geschichte
In der Steinzeit war das Attergaugebiet von Kelten bewohnt. Es gibt Ausgrabungen am Buchberg und in Baum, Gemeinde Berg.
Im Jahr 16 vor Chr. wurde die Gegend von St. Georgen von den Römern erobert und es war Teil der Provinz Noricum. Das Gebiet blieb bis 488 nach Chr. Teil des römischen Reiches (Römische Kaiserzeit, Spätantike).
Um 550 besiedelten die Baiern das Land und machten die noch verbliebenen Kelto-Romanen tributpflichtig. Die Baiern rodeten das Land und gründeten viele Dörfer. Sie siedelten in Einzelhöfen, Weilern und Dörfern mit Namen, die aus Personenname plus -ing(en) oder -heim bestehen, wie Pabing, Rixing, Engljähring. Die Baiern prägten die zum Teil noch heute bestehende dörfliche Struktur des Landes. Die Orte bekamen ihre Namen, ihre Mundart und die heidnischen Bräuche haben noch heute ihre typischen regionalen Färbungen. Die Bildung der -ing Namen war bis ca. 1100 abgeschlossen.
Unter den bairischen Agilolfinger Herzögen entstanden in dieser Zeit neue Verwaltungseinheiten, wie der Traungau (Wels), der Attergau (St. Georgen), der Mattiggau (Mattighofen) und der Rottgau (Passau). Die Ortschaften Roith, Reuth, Reith, Brandstatt, Lohen, Lichtenberg, Katterlohen, Innerlohen entstehen in dieser Zeit.
Mit der ersten urkundlichen Nennung des Attergaus im Jahr 790 entstand Atergowedorf, welches nach der Weihe der Pfarrkirche zum hl. Georg zu seinem heutigen Namen kam.
Große Teile des Attergaues waren, wie oben erwähnt, zunächst bayerisches Herzogsgut, sie sind nach der Absetzung Tassilos III.aus dem Hause der Adolfinger im Jahre 788 als Königsgut direkt an die Karolinger übergegangen .
Im Jahr 1007 gründete der Kaiser Heinrich II. das Bistum Bamberg und schenkte dem Bischof Eberhard zu Bamberg den Aterahof oder Atergovi, wie das Gebiet damals bezeichnet wurde. Der damalige Attergau umfasste die Herrschaften Attersee, Kammer und Frankenburg. Es entsprach im wesentlichen dem heutigen Bezirk Vöcklabruck, ausgenommen war das Mondseerland. Auch in politischer Hinsicht gehörte der Attergau genauso wie das Kernland des heutigen Österreich bis 1156 zum Herzogtum Bayern. Der Hauptort war Attersee.
Bis 1120 war St. Georgen der Pfarre Altmünster unterstellt.
Im Bereich dieser Stiftung an das Bistum Bamberg entstand die Pfarre St. Georgen kurz vor 1200.
St. Georgen wurde 1264 als Gerichtssitz nominiert. Die 1.000 jährige Linde erinnert heute noch daran. Im Jahr 1463 wurde St. Georgen zum Markt erhoben. Als Gedenken wird heute noch der Simonimarkt und der Faschingsdienstagmarkt abgehalten.
Im Jahr 1379 erwarben die Habsburger den Bamberger Besitz im Attergau von den Schaumbergern. Der Herrschaftsmittelpunkt wurde aber aus wehrtechnischen Gründen von Attersee nach St. Georgen auf den höher gelegenen Koglberg verlegt.
Seit 1490 wird der Attergau dem Fürstentum Österreich ob der Enns zugerechnet.
Im Jahr 1848 wurden die Grundherrschaften von Kogl und Kammer aufgehoben und die Bauern wurden zu freien Staatsbürgern. Die modernen politischen Gemeinden und Bezirke (Vöcklabruck) übernahmen die Verwaltung. Bezirksgerichte lösten die Patrimonialgerichtsbarkeit der alten Herrschaften ab. Damit war St. Georgen Teil des Bezirksgerichtes Frankenmarkt.
Seit 1918 gehört der Ort zum Bundesland Oberösterreich, seit 2002 auch zum Salzkammergut als Tourismusregion.
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