Flagge von Österreich

Österreich

Hauptstadt
Wien
 
Fläche
83.859 km²
 
Bevölkerung
8.205.000
 
pro km²
98 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
23.11.2024
18:49
 
 
+
»
 

Geschichte

St. Johann liegt inmitten des Leukentals, das sich von Jochberg bis zum Streichen an der bayerischen Grenze erstreckt. Diese Gegend wurde bereits im 4. Jahrhundert v. Chr. durch den keltischen Stamm der Ambisontier besiedelt, die in den umliegenden Bergen Kupferbergbau betrieben.

Im Jahre 15 vor Christus eroberten die Römer den Ostalpenraum und das Leukental gehörte nun zur römischen Provinz Noricum. Nach dem Untergang des weströmischen Reiches 476 kam die Region im Zuge der Völkerwanderung und durch die Sesshaftwerdung des germanischen Stammes der Bajuwaren im 7. Jahrhundert zum Herzogtum Bayern.

In den folgenden Jahrhunderten baute das Adelsgeschlecht der Liuchinger, dem das Leukental seinen Namen verdankt, eine Grafschaft im Leukental auf. Die Liuchinger lebten auf der Burg Leukenstein, die sich am Fuße des Niederkaisers befand. Der genaue Standort dieser Burg, die auch Gerichtssitz für die Grafschaft war, ist heute nicht mehr bekannt, jedoch erinnert noch der Hofname „Burgwiesen“ daran. Nach dem Aussterben der Liuchinger um 1170 ging ihre Grafschaft in den Besitz der Falkensteiner über, doch auch dieses Adelsgeschlecht starb nach 70 Jahren aus. In der Folge wurde die Grafschaft im Leukental von Beamten der bayrischen Herzöge verwaltet.

Bereits im 8. Jahrhundert (wahrscheinlich schon vor 738) errichteten Missionare in der Gegend von St. Johann eine Taufkirche, die Johannes dem Täufer geweiht war und von der sich der Name des Ortes ableitet. Urkundlich wird die Kirche Sankt Johannes aber erst 1150 genannt.

1446 wurde die Pfarre St. Johann direkt den Chiemseer Bischöfen unterstellt und somit bis 1808 zu deren Pastoral- bzw. Sommerresidenz.

Durch die Eröffnung des Kupfer- und Silberbergbaues 1540 am Rerobichl bei Oberndorf, das damals zum Gemeindegebiet von St. Johann gehörte, erlangte der Ort großen Reichtum. Im 17. Jahrhundert war der Heilig-Geist-Schacht mit über 780 Metern der tiefste Schacht der Erde. Der Bergbau hielt noch bis in das 18. Jahrhundert an.

1875 wurde St. Johann durch den Bau der Giselabahn an das internationale Eisenbahnnetz angeschlossen. Es folgte ein wirtschaftlicher Aufschwung und der Fremdenverkehr nahm seinen Anfang.

1927 wurde Oberndorf von St. Johann abgetrennt und zur eigenen Gemeinde.

1956 wurde der Ort zur Marktgemeinde erhoben.

Basierend auf dem Artikel Sankt Johann in Tirol der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
Quelle | Autoren und Artikelversionen